20. Dezember 2010

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Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá

WikiLeaks enthüllt Druck der USA wegen Kanal Erweiterung

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Die diplomatische Vertretung der USA in Panamá noch unter der Botschafterin Barbara Stephenson hat – wie aus WikiLeaks Enthüllungen ersichtlich – Druck auf die panamaische Kanalverwaltung ausgeübt mit dem Ziel, den US-Bewerber “Bechtel“ den Auftrag für das „Sahnestück“ der Erweiterung des Kanals zu sichern. Das geht aus Depeschen hervor, die zwischen 2008 und Januar dieses Jahres von der Botschaft an das Wirtschaftsdepartement in Washington gesandt worden waren. Veröffentlich wurden die Depeschen nicht in panamaischen Zeitungen, sondern in der spanischen Zeitung „El País“. Nun ist der Skandal aber auch hierzulande in der Diskussion.

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Was nun bekannt wurde, hat tatsächlich viele Facetten:

Das Gebot des Konsortiums um Bechtel bot einen Preis von USD 4,2 Milliarden, den Zuschlag erhielt das Konsortium „Grupo Unidos por el Canal“ um die spanische Firma „Sacyr Vallehermoso“, das ein Gebot von 3,118 Milliarden präsentierte.

Zu dem Konsortium gehört ferner, offiziell sogar als Konsortialführer, die italienische Gesellschaft „Impregilo“ und die „CUSA“. Letztere Gesellschaft wiederum wird geleitet von einem Vetter des Leiters der Kanalverwaltung Alberto Alemán.

Die US-Diplomaten machten Druck, den Preisunterschied unberücksichtigt zu lassen. Gleichzeitig wurde die Kompetenz des Wettbewerbers aus Spanien in Zweifel gezogen was soweit ging, daß man deren Konkurs an die Wand malte. Das geschah nicht nur gegenüber der Kanalverwaltung, sondern auch gegenüber der Regierung. Sacyr wurde darüberhinaus beschuldigt, verdeckte spanische Regierungszuschüsse zu erhalten – Subventionen – die allein den Preis möglich gemacht hätten.

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Nun ist der Preis tatsächlich deutlich niedriger ausgefallen, als erwartet worden war. Experten der „Banco Interamericano de Desarrollo“ hatten im Vorfeld mit USD 5,9 Milliarden kalkuliert, was schon mehr war als die Regierungskalkulation von aber immer noch USD 5,25 Milliarden. Bechtel meint, das Gebot der Konkurrenz von gut USD 3 Milliarden decke nicht einmal die Kosten, den Zement zu kaufen. Bezöge man alle Unwägbarkeiten ein, könnten die Kosten auch auf USD 9,9 Milliarden hochschießen. Angefochten hat Bechtel das Ausschreibungsverfahren letztendlich aber doch nicht.

Die USA wollten den Auftrag nicht nur wegen der großen strategischen Bedeutung der Wasserstraße für sich. Das Gebot von Bechtel beinhaltete Käufe der Zulieferindustrie in den USA für satte USD 1,2 Milliarden.

Vor dem Zuschlag äußerten sich die Diplomaten in einer Depesche noch sehr zuversichtlich über die eigenen Chancen und meinten, „ein Sieg von Sacyr wäre sehr erstaunlich“. So kann man sich irren. Frau Stephensen kabelte nach der US-Niederlage nach Washington, das wechselseitige Verhältnis (USA – Panamá) hätte sich nach dieser Entscheidung sowohl politisch wie wirtschaftlich verkompliziert. Der Vertrag sei ein Zeichen des wachsenden Einflusses Spaniens in Panamá mit der Möglichkeit des Verlustes von Exportchancen der USA .

Da kommt aber noch mehr hoch:

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Aus einer Depesche vom Januar dieses Jahres geht hervor, daß Außenminister und Vizepräsident Juan Carlos Varela im Rahmen eines Frühstückes am 29. Dezember 2009 mit US-Botschafterin Barbara Stephenson geäußert haben muß, „das Projekt der Ausweitung des Kanals ist ein Desaster“. In zwei oder drei Jahren würde sich herausstellen, daß alles ein Mißerfolg werde („en dos o tres años será obvio que todo fue un fracaso“). Gegenüber dem Kongreßabgeordneten Pedro Pierluisi aus Puerto Rico hätte er darüberhinaus geäußert, das Konsortium „Grupo Unidos por el Canal“ sei „sehr schwach“, und er hätte ernsthafte Zweifel hinsichtlich deren Fähigkeiten, alles korrekt auszuführen. „Wenn einer eine Milliarde Dollar billiger ist als die Konkurrenz, dann stimmt da was nicht“, sei seine klar geäußerte Meinung gewesen. Natürlich hoffe er das Beste für den Kanal, aber er „befürchte, Alberto (Alemán) hat einen großen Fehler gemacht“. 

Inhaltlich ähnlich hätte sich auch Präsident Martinelli geäußert und bei diesem Thema der US-Botschafterin „ein Gesicht hingehängt“ („Martinelli hizo una mueca“). Allerding hätte er klar gemacht, daß er an der Integrität des leitenden Kanalverwalters Alberto Alemáns keinen Zweifel hege trotz der verwandtschaftlichen Beziehung zur „CUSA“.

Seit zwei Tagen wartet Panamá vergeblich auf eine Erklärung der Regierung zu den Vorgängen. Der „Palacio de Las Garzas“ schweigt.

Mondfinsternis

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Am 21. Dezember erlebt Panamá eine Mondfinsternis.

Orange-braun wird sich am 21. Dezember der Mond verfärben, wenn der Schatten der Erde ihn erreicht.

Den höchsten Stand erreicht das Ereignis schon sehr früh an diesem Tag zwischen 3:00 a.m. und 3:30 a.m., also in der Nacht von Montag auf Dienstag.

Das Ereignis fällt zusammen mit dem „kürzesten Tag des Jahres“ auf unserer Erdhälfte.