18. September 2009

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Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá

El Niño wird eher schwach ausfallen – oder doch nicht?

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Das Jahr 2009 ist ein El Niño Jahr, das Wetterphänomens wird zum Jahresende hin erwartet und soll längere Trockenheit in den meisten Gebieten des Landes zur Folge haben. Die Landwirtschaft ist alarmiert.

Nun sagen die Wetterexperten von NOAA in Miami jedoch voraus, dass die beobachtbare Entwicklung El Niños als eher schwach bis moderat zu beurteilen sei. 

Für Guatemala und Mexiko werden die Auswirkungen gravierender sein als in Panamá.

Anders hört sich an, was die „Hidrometeorología de la Empresa de Transición Eléctrica“ (ETESA) und ihre Geschäftsführerin Luz Graciela de Calzadilla sagt:

Demnach wird im Oktober El Niño sich bemerkbar machen. In einigen Teilen des Landes sollen die Durchschnittstemperaturen um 1ºC bis 3ºC ansteigen. Am meisten betroffen sein wird die Halbinsel Azuero, der Süden Veraguas und der Westteil Chiriquís. 

Am Atlantik wiederum, in Bocas del Toro und Chiriquí wird die Niederschlagsmenge zunehmen und man trifft Vorsorge gegen steigende Dengue Gefahr. 

Frau Calzadilla widerspricht auch der Version, El Niño dauere nur 5 Monate. Die Auswirkungen El Niños erstreckten sich tatsächlich über 12 bis 18 Monate. 

Polemik um neue Präsidentenmaschine

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Das Kabinett Martinelli beschloss den Kauf eines neuen Flugzeuges zur Nutzung zu Staatsvisiten und anderen Belangen öffentlichen Interesses. Die alte „Gulfstream II“ hat ein Alter von 40 Jahren und wurde unter Präsident Balladares im Jahr 1995 für Panamá in Betrieb genommen. Sie gehörte einst Elvis Presley.

Die Polemik entzündete sich um die Kosten des neuen Fliegers, der USD 20 Millionen kosten wird. Insbesondere Martinellis Amtsvorgänger Torrijos kritisiert die Ausgabe als unnötig.

Nun hat der alte Flieger im Jahr 2008 Kosten verursacht in Höhe von USD 980.000,00. Das sei unwirtschaftlich, mit dem alten Klepper, sagt man in der Regierung.

Und Martinelli selbst setzte nach seiner Rückkehr aus Italien noch einen drauf. Das neue Flugzeug sei nötig und stehe der Regierung insgesamt nach Bedarf zur Verfügung. Im Gegensatz zur Regierungszeit von Martín Torrijos würde der Flieger nicht zu Spass- und Sauftouren genutzt werden. 

In der engeren Wahl steht die Anschaffung einer „Gulfstream 200“, einer „Cesna Citation“ oder eine „Hawker 4000“.

ATTT vor dem Aus?

Das Kabinett diskutiert nach den Chaostagen bei der Strassenverkehrsbehörde ATTT deren Elimination als selbständige Behörde und die Eingliederung in das Ministerium für das Öffentliche Bauwesen – „Ministerio de Obras Públicas“ (MOP). 

„Netter“ Empfang für das Parlacen

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Seit Donnerstag tagt das Parlacen demonstrativ in Panamá bis zum Samstag.

Aussenminster Juan Carlos Varela machte klar, dass sich Panamá spätestens und ggf. einseitig am 19./20. November aus dem Parlacen zurückziehen werde, auch wenn die anderen Staaten noch nicht zugestimmt hätten. Panamá sei schliesslich ein souveränes Land.

Varela reagiert damit auf die offensichtliche Verzögerungstaktik des Parlacen während des Auszugsprozesses Panamás.

Varela kündigte den Besuch von Costa Ricas Präsident Óscar Arias für den 28. Oktober an. Er erklärte, auch Costa Rica gehöre dem Parlacen nicht an. Panamá und Costa Rica wickeln mehr als 50% des Handels mit der Europäischen Union ganz Mittelamerikas ab. Damit rückt Varela dem Parlacen gegenüber die Verhältnisse klar.

Im Parlacen scheint man zu meinen, der Schwanz könne mit dem Hund wedeln.

Heftige Debatte um Tabaksteuer

Fest steht, dass die Steuern auf Tabakwaren nicht sinken werden. Aber das hat auch niemand erwartet im Rahmen der Debatte um die Steuerreform – 1. Teil = Erhöhungen.

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Derzeit kostet die Packung mit 20 Zigaretten zwischen USD 1,80 bis USD 2,30 nach offiziellen Angaben. Nach unserer Beobachtung kostet die Packung Marlboro mal USD 1,50, mal USD 2,50. Aber sei es drum.

Nach dem derzeitigen Stand des Gesetzentwurfes wird der Preis sich danach bewegen um die USD 2,90. Aber nichts ist mehr sicher, da ist viel Bewegung in der Diskussion. Die Tabakindustrie hat sich mit Abgeordneten getroffen und ihre Sichtweise dargelegt. Höhere Preise würden den Schwarzmarkt fördern.

Zunächst sollte schon beim Import der Zigaretten ein Zoll erhoben werden von 60%, das hat man nun gesenkt auf 50%. Das hat zu tun mit der Debatte um die Selektivbesteuerung. Diese soll erhöht werden zwischen 32,5% und 60%. Das ist alles im Fluss. Wie es aussieht, werden es 50% werden, also weniger, als die Regierung wollte.

Das Ergebnis kennen wir auch noch nicht. Raucher sollten sich aber wohl auf einen Preis um die USD 3 einstellen.

Bis zur nächsten Tabaksteuererhöhung, wie immer man die dann bezeichnet.