Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá
Gemischte Gesellschaften
Dem aus Europa importierten Modell sind Länder wie Chile und Mexiko bereits gefolgt – Panamá denkt auch darüber nach. Es geht um gemischt staatlich-privatwirtschaftliche Unternehmen.
Diese können ein Bedeutung gewinnen im Zusammenhang mit dem Betrieb von Flughäfen, Krankenhäusern, Häfen, Autobahnen, Stromproduzenten und Schulen.
Eine Kommission, die an diesem Thema arbeitet, ist schon ins Leben gerufen worden. Denn sonst gäbe es das Dokument das Diskussionsgrundlage nicht, das aus Regierungskreisen bestätigt wurde. Wirtschafts- und Finanzminister Alberto Vallarino referiert auf Foren gern zu diesem Thema.
Der Staat kann dergestalt Investionssummen einsparen, für die private Wirtschaft können sich derartige Projekte ebenso lohnen.
Zu diesem Thema hört man bestimmt bald mehr.
Delikatessen aus Gorgona
„Delicias del Mar Gorgona”, so lautet das Motto einer Fraueninitiative in Gorgona nahe bei Coronado. Die Frauen gehören zumeist zu Fischerfamilien.
Es ging um die Präsentation von Meeresprodukten, gefangen von den Fischern Gorgonas, bei denen man am Strand direkt den frischen Fang abkaufen kann.
Präsentiert wurden acht unterschiedliche Zubereitungsarten von Fisch und weiterem Meeresgetier. Wohl eine Verbeugung vor den in dieser Region lebenden vielen US-Bürgern war, daß auch ein „Fischburger“ auf der präsentierten Speisenskala stand, ein Tier, das man in dieser Form im Pazifik eigentlich antrifft. Aber was solls: Auch kulinarische Tiefflieger bringen Geld.
Folgerichtig werden im Distrikt Chame – zu dem sowohl Gorgona wie auch Coronado gehören – aus eigenem Fang in Gorgona wöchentlich 300 Fisch-Hamburger und 500 Fisch-Nuggets an örtliche Supermärkte ausgeliefert.
Die Initiative „Delicias del Mar Gorgona” wurde vergangenen Dezember ins Leben gerufen mit Hilfe der staatliche Behörde „Autoridad de Recursos Acuáticos de Panamá“ (Arap) mit technischer Unterstützung seitens Taiwans.
Im Ergebnis soll es gelingen, konsumentengeeigneten Fisch fertig vorbereitet in eine Kühlkette zu bringen, die den Verbraucher erreicht. Wirtschaftlich macht das viel Sinn.
Wer aber noch ein wenig Sinn für gute Küche bewahrt hat, der fährt vormittags besser runter zu der Verkaufsstelle des frischen Fangs, wählt aus, was an frischem Fang da ist und bereitet alles selbst zu.
So viel mediterrane Eßkultur muß auch in Panamá gelten.
UNESCO und Panamá
Die UNESCO hat angekündigt, das Casco Viejo und Panamá Viejo aus der Liste Kulturerbe der Menschheit“ herauszunehmen und sie stattdessen zu listen als „Bedrohte Kulturgüter“.
Das Casco Viejo, die Altstadt Panamás, soll mittels der derzeit in Bau befindlichen Fortsetzung der Cinta Costera in die Stadt besser einbezogen werden. Auch eine Straßenbahnverbindung zwischen „Downtown“ und Altstadt soll entstehen. Es erscheint zunächst einmal nichts negativ daran zu sein, daß zwei isoliert vor sich hinlebende Bezirke ein und derselben Stadt einander „nähergebracht“ werden.
Das kann es wohl nicht sein. Es kann nur um die Details der Ausführung gehen. Und diesbezüglich wurde Panamá nun aufgefordert, einen detaillierten Bericht der UNESCO zuzuleiten bis 1. Februar 2011. Das wurde anläßlich des UNESCO Tagung in der Hauptstadt Brasilien vom 25. Juli bis zum 03. August beschlossen.
Die eigentliche Planung sieht vor, daß die Cinta Costera an die Altstadt herangeführt werden soll, um dann unterirdisch weiter zu verlaufen, um schließlich in Amador anzukommen. Angeblich aber gäbe es – kostengünstigere – Varianten, die vorsähen, die Costa Cintera um die Altstadt außen herum zu legen – ein Betonstreifen, der Altstadt und Pazifischen Ozean voneinander trennen würde.
Was das „Casco Antiguo“ anbetrifft, so geht es primär um unzureichende Erhaltungsmaßnahmen. Da sollen die Restaurierungsarbeiten allerdings 2011 intensiviert werden