Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá
4,9% Wachstum bis März
Im ersten Vierteljahr erzielte Panamá ein Wirtschaftswachstum von knapp 5% (4,9%), wie das staatliche Statistikamt nun offiziell mitteilt.
Das Bruttoinlandsprodukt – berechnet auf der Basis des Jahres 1996 – erreichte einen Betrag in Höhe von USD 4,9105 Milliarden. Das waren USD 228,6 Millionen mehr als im ersten Vierteljahr 2009.
Besonders positive Zahlen verzeichnete man im Transportwesen, in der Kommunikation, den Häfen, im Handel, im Viviendabau, im Bildungswesen und bei Vermietungen. Weniger gute Zahlen erreichten der Anbau von Früchten, die Fischerei, der Handel in der Zollfreizone von Colón (der zog erst in den allerletzten Monaten an) wie die Tätigkeit im Kanal. Letztere ging um 8,7% zurück, die Einnahmen überstiegen gleichwohl aufgrund höherer Gebühren das Vorjahresergebnis.
Im zweiten Quartal wird mit nochmals besseren Zahlen gerechnet, im zweiten Halbjahr ohnehin. Wie es aussieht, wird das Jahreswachstumsziel von 5% deutlich übertroffen werden.
LKWs bestreiken Grenzübergang
Der Grenzübergang Paso Canoa von und nach Costa Rica wird von ca. 300 LKW blockiert und damit bestreikt.
Es geht um die Desinfizierung der die Grenze überquerenden Lastkraftwagen. Diese mußten für die Fumigation eine Gebühr entrichten von USD 6,00. Am 15. Juni wurde die Gebühr erhöht auf USD 11,00 – deshalb herrscht Aufruhr.
Die Transporteure beklagen, daß die Grenze zwischen Costa Rica und Panamá die teuerste in ganz Mittelamerika sei. Außerdem würde zu langsam gearbeitet, die Wartezeiten seien zu lang.
Gesetz 177
Viel Aufregung um das Ley 177, das nun verabschiedet worden ist.
Es wird geregelt, daß künftig einem Angestellten nicht mehr automatisch ein Beitrag vom Lohn für die Gewerkschaft abgezogen werden darf. Das kann der Arbeiter künftig selbst entscheiden – und deshalb laufen die Gewerkschaften Sturm und zeigen, wes Geistes Kind sie sind.
Es wurden auch Bestimmungen zum Streik verabschiedet, was erlaubt ist und was nicht. Da geht es um Gewalt und die Blockierung des Straßenverkehrs.
Künftig müssen Umweltstudien wirklich abgeschlossen sein, bevor ein Projekt gestartet werden kann. Das wiederum ging den Umweltschützern nicht weit genug.
Wer ein Dokument wie einen Paß, die Ausweiskarte, den Führerschein oder Visa fälscht oder verfälscht wird künftig mit einer Freiheitsstrafe bedroht von 5 bis 10 Jahren.
Ferner wurden Bestimmungen beschlossen, die die zivile Luftfahrt fördern sollen.
Klinik auf Rädern
Es soll künftig mobile Kliniken geben in den Regionen Darién, Veraguas und Chiriquí.
Ab 2011 soll diese Einrichtung zur Versorgung schwer erreichbarer Gebiete und deren Menschen zur Verfügung stehen.
Alles beruht auf einer Zusammenarbeit mit der Regierung Israels, die ihre Erfahrungen einbringt.