Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá
„Canal Seco“ durch Kolumbien
Der von Kolumbien Präsident Santos vorgestellte Plan, zusammen mit China einen „Trockenen Kanal“ auf Schienen durch Kolumbien zu bauen von der Pazifik- zur Atlantikküste, wird natürlich in Panamá heftig diskutiert.
Natürlich kann es ein Vorstoß sein, Panamá dazu zu bewegen, den „Korken im Darién“ zu ziehen. Damit ist der auf Dauer unhaltbare Zustand gemeint, daß es zwischen den beiden Nachbarstaaten bis heute keine Verbindungsstraße gibt. Das Fehlen einer Straße ist für Kolumbien ein Ärgernis. Vom Kanal bis zur kolumbianischen Grenze ist es weniger weit als bis Costa Rica. Kolumbien könnte die Vorteile des Kanals weit besser und variabler nutzen, gäbe es eine Straße.
Andererseits wäre der „Canal Seco“ nicht nur zu verstehen als eine Konkurrenz zum „Wasser-Kanal“ in Panamá. Ein derarte Eisenbahnverbindung wäre ein gewaltiger Schritt vorwärts hin zu einer besseren Infrastruktur in unserer Region. Entsprechend äußerte sich auch die panamaische Kanalverwaltung, die dieses Projekt ausdrücklich befürwortet unter diesem Gesichtspunkt.
Die Chinesische Entwicklungsbank will das neue Projekt anscheinend finanzieren mit einem kalkulierten Kostenaufwand von USD 7,6 Milliarden.
Auf diesem Schienenweg könnten jährlich Güter über 40 Millionen Tonnen transportiert werden. Nach dem Ausbau des Kanals in Panamá ab 2014 können auf dem Wasserweg alljährlich 600 Millionen Tonnen bewegt werden. Ein Transport auf dem Schiff ist immer weitaus kostengünstiger als einer auf der Schiene.
Der „Canal Seco“ wäre damit tatsächlich eher eine Ergänzung als eine Konkurrenz.
Transístmica schon wieder blockiert
Sei scheinen Langeweile zu haben, die Alten – die Jubilados – in Panamá.
Sie verlangen einmal mehr einen Aufschlag auf ihre Rente von monatlich USD 50,00. Deshalb sperren sie einmal mehr die wichtige Verkehrsschlagader Transístmica.
Das ist alles andere als eine Massenbewegung. Gerade einmal 50 Greise bringen den Straßenverkehr zum Erliegen.
Es ist unverantwortlich, daß diesem ewig sich wiederholendem Treiben der Schaffung von Verkehrschaos in tropischer Hitze nicht entschlossen ein Ende bereitet wird. Der Autofahrer der Hauptstadt wird beständig zur Geisel von Minderheitsanliegen genommen.
Das ist Versagen der Ordnungskräfte wie auch der Politik.
Sandra Noriega drängt in die Politik
Die Tochter von Panamás Exdiktator Manuel Antonio Noriega, Sandra Noriega, will ein politisches Amt übernehmen.
Für die oppositionelle PRD war sie schon in das mittelamerikanische Parlament „Parlacen“ gewählt worden. Aus diesem aber hat sich Panamá gänzlich zurückgezogen.
Derzeit werden in der PRD Funktionen neu vergeben. Und Exdiktators Töchterlein will etwas abbekommen von dem Kuchen.
Manuel Antonio Noriega selbst wird noch dieses Jahr nach Panamá zurückkehren und in Hausarrest kommen. Frankreich liegt insoweit noch nicht die Zustimmung der USA vor, aus der Noriega nach Frankreich verbracht worden war. Da Noriega aber seine Haft in den USA abgebrummt hat, dürfte das nur eine Formalität sein.