Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá
Steuerdebatte in Panamá
Panamá diskutiert die Möglichkeit einer Steuerreform. Nicht zur Diskussion steht der alte lateinamerikanische Grundsatz, daß Einnahmen, die im Ausland erzielt wurden, nicht besteuert werden.
Es geht demnach nur um die Versteuerung von Inlandseinnahmen.
Und gewinnt die Allianz für den Wandel mit ihrem Präsidentschaftskandidaten Ricardo Martinelli die Präsidentschaftswahlen am 3. Mai – und danach sieht es aus, die Umfragen sehen ihn bei 50% – , dann steht Panamá vor einer Steuerreform.
Derzeit werden Inlandseinnahmen einkommenssteuerrechtlich mit einem Höchstsatz von 30% besteuert. Die Steuersätze sind progressiv.
Martinelli und sein finanzpolitischer Berater Frank De Lima wollen auf eine einheitliche Flatrate umstellen von 10% Einkommensteuer. Diese soll dann aber auch ausnahmslos Anwendung finden. Sonderregelungen wie derzeit, die teilweise erhebliche Abschläge vom Spitzensteuersatz von 30% vorsehen, soll es danach nicht mehr geben. Teilweise führen die Sonderbestimmungen zu Besteuerungen von weniger als 10%, nämlich bis zu nur noch 7%. Der Bankensektor etwa profitiert derzeit von erheblichen fiskalischen Sondervergünstigungen. Aber auch die Flatrate würde die Banken Panamás nicht wirklich um ihren Profit bringen.
Handelsvereinigungen und Consultants – "Panamanian Association of Business Executives" und "Goethals Consulting" – unterstützen die Pläne zur Einführung einer steuerlichen Flatrate ausdrücklich. Im Gensatz zur Kandidatin Balbina Herrera der Regierungspartei PRD, die kritisiert, daß große Unternehmen dann ebenso nur 10% zahlen würden wie kleinere Unternehmungen.
Flatrates wurden bereits eingeführt in einigen europäischen Ländern wie Irland, Estland und auch Rußland. Man will dadurch das Klima für Investitionen verbessern mit der Folge, daß mehr Arbeitsplätze entstehen.
Ein weiterer Vorteil.
Bei einheitlichen 10% Einkommensteuern ohne Ausnahmen wird der Verwaltungsaufwand bei den Finanzämtern deutlich reduziert. Und Steuerehrlichkeit zieht auch ein – wegen 10% sucht niemand mehr nach steuerlichen Tricks.
Da steckt mehr finanzpolitischer Sachverstand dahinter, als eher links eingestellte Regierungen zu verstehen intellektuell in der Lage sind. Oder wie es Konrad Adenauer einst formulierte: " Das einzige, was Sozialisten von Geld verstehen, ist, wie man es ausgibt."
Steigender Bankgewinn
Die BBVA Panamá – Tochtergesellschaft der spanischen Bank BBVA – hat im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2007 ihren Gewinn steigern können um 37%.
Während 2008 die panamaischen Banken ihr Kreditgeschäft im Durchschnitt gesteigert hatten um 13,4%, kam die BBVA auf eine Ziffer von 17%.
Gleichwohl plant auch die BBVA für das laufende Jahr restriktivere Kreditvergabekriterien.
Wenn Magaprojekte fertig werden
Eigentlich sind das positive Nachrichten.
Im März dieses Jahres soll die Schnellstraße Madden-Colón fertig werden. Die Fahrzeit von Panamá nach Colón wird damit um 35 Minuten reduziert. Im Juni soll dann auch die Küstenstraße der Hauptstadt am Pazifik fertig werden auf einem Gelände von 35 Hektar.
Die bauausführende Firma Odebrecht, die bei zahlreichen dieser Bauarbeiten den Zuschlag erhielt, bestätigt, daß von dem Ausbau der Küstenstraße 2.024 Bauarbeiter profitieren. Von der Schnellstraße nach Colón profitieren ca. 2.500 Personen.
Diese Arbeiter werden dann nicht mehr gebraucht. Negativaspekt, wenn Großprojekte zum Abschluß kommen.
Neues Casino in Santiago
Santiago in der Provinz Veragua wird in den Genuß eines Casinos kommen, entschied Präsident Torrijos.
Das panamaische Unternehmen "International Thunderbird Gaming Corporation" wird in dieses Projekt USD 1,3 Millionen investieren. 80 Arbeitsplätze sollen durch das Casino direkt und indirekt entstehen.