Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá
Büromieten gestiegen
USD 22,50 beträgt in Panamá City der Durchschnittspreis für ein gemietetes Büro pro Quadratmeter. Dieser ermittelte Wert für das erste Halbjahr 2008 liegt 25% über der Durchschnittsmiete des vergangenen Jahres 2007.
Zwischen 2007 und 2008 wurden 120.000m² an neuen Büroflächen geschaffen. Die Nachfrage war allerdings noch stärker angestiegen. Auch beständig neu geschaffene Callcenter sorgen für steigende Nachfrage.
Wo die Erde besonders teuer ist
Die höchsten Quadratmeterpreise für Grund und Boden in Panamá verzeichnet in der Hauptstadt die Avenida Balboa, gefolgt von Punta Pacífica und Amador. Im Landesinneren ist es am teuersten an den bekannten Strandorten am Meer und in Boquete.
Bis zu 2.932 Dollar kostet der Quadratmeter an der Av. Balboa, Punta Pacífica kommt bis auf 2.524 Dollar. Weitere Quadratmeterpreise in der Landeswährung Dollar: Amador 2,228, Clayton 2,110, Costa del Este 1,920, San Francisco 1,904, Strandorte 1,846, Costa Sur 1,774, El Cangrejo 1,606, Los Ángeles 1,592, Betania 1,439 und Parque Lefevre 1,390. Boquete notiert Höchstpreise von USD 1.390. Natürlich sind das Preise, die für Hochhausbauten gelten. Umso höher, desto billiger
2007 sind die Quadratmeterpreise im Land insgesamt angestiegen um 11%.
Scharfe Kritik an Regierung
Die Wirtschaft Panamás reagiert mit Befremden darauf, daß die Regierung ihr Versagen hinsichtlich der verspìelten Zollbefreiung im kommenden Jahr durch die Europäische Union bestreitet und der EU die Schuld zuschiebt. Jeder weiß, daß die panamaische Regierung den Bock geschossen hat durch amateurhafte Fristversäumnis durch den Bruder der Präsidentschaftskandidatin der Regierungspartei PRD, Balbina Herrera.
José Ramón Varela, Präsident der Kammer für Handel, Industrie und Landwirtschaft, befürchtet, daß die Regierung mit ihrer Uneinsichtigkeit nun nur noch mehr Porzellan zerschlägt beim zweitwichtigsten Handelspartner, also bei der EU. Die Regierung solle sich besser dazu entschließen, mit der Kommission der EU in vernünftige Verhandlungen einzusteigen und zu eruieren, wie man den Schaden vielleicht doch begrenzen könne.
Auch Rubén Darío Carles des EuroCentro in Panamá, einer Institution, die den Außenhandel Panamás mit der EU fördert, hat kein Verständnis für die Haltung der Regierung. Seitens Europas gab es keinen bösen Willen. Für die Zollbefreiung sind Regeln aufgestellt worden, und zu diesen Regeln gehört eben auch, daß Anträge bis zu einem bestimmten Zeitpunkt zu stellen sind, um berücksichtigt werden zu können. Da werden alle Länder gleich behandelt.
Schiffsinspektion ohne Tadel
Acht Tage lang überprüfte die "Organización Marítima Internacional" (OMI) die panamaische "Autoridad Marítima de Panamá" (AMP). Die panamaische Behörde ist zuständig für die Schiffe, die unter panamaischer Flagge die Meere kreuzen. Bekanntlich hat Panamà die mit gewaltigem Abstand größte Handelsflotte der Welt und wird immer wieder kritisiert, daß internationale Standards nicht eingehalten werden würden – eine Kritik, die insbesondere aus Hochpreisländern kommt.
Die OMI schaute der AMD bei deren Arbeit über die Schulter. Überprüft wurden auch die Standards, die es zu erfüllen gibt.
Ergebnis: nicht eine einzige Beanstandung.
Bei der Schiffsregistrierung wie in Sachen Bankgeheimnis und fairer Steuerpolitik: Die ausbeuterischen Industrienationen nehmen die Schnauze voll und schimpfen auf die günstigere Konkurrenz, diffamieren und hetzen. Schaut man dann hinter die Kulissen, stellt sich das Ganze als billige Polemik heraus.
In Fußball- und Eishockeystadien skandiert man in derartigen Fällen: "Scheiß Verlierer!"
Wahlbündnis der Opposition?
Die aktuellen Umfrageergebnisse insbesondere für die Partei der einst mächtigen "Panameños" und dessen Präsidentschaftskandidaten Juan Carlos Varela führt zu Nachdenklichkeit bei den eigenen Anhängern. Es geht darum, ob man angesichts der Chancenlosigkeit auf die (ausreichende) relative Mehrheit am 3. Mai nicht besser die Zusammenarbeit mit Ricardo Martinelli und dem Cambio Democrático (CD) sucht. Martinelli führt derzeit deutlich.
CD-Vizepräsiden Roberto Henríquez bestreitet nicht, daß entsprechende Verhandlungen geführt werden mit Vertretern der Oppositionsparteien. Deren Kandidaten wollen davon natürlich nichts wissen. Aber es zeichnet sich eine Tendenz in diese Richtung ab. Bis zum 3. Mai ist es noch lange.
Mehr Touristen
Die Zielmarke von 1,5 Millionen Touristen wurde für 2008 schon im November erreicht. Man rechnet jetzt für das laufende Jahr mit der neuen Rekordzahl von 1,6 Millionen Besuchern.
Auch das kommende Jahr, obwohl ein Krisenjahr, soll weitere Touristen bringen. Krisenbereinigt rechnet man mit einem Wachstum auf 1,7 Millionen Touristen. Fällt die Krise etwas moderater aus, könnten es auch 1,8 Millionen Besucher werden. So Frederik Nordstrom, zweiter Geschäftsführer der "Autoridad de Turismo".