Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá
Sand im Getriebe der Migración
Offiziell stößt man nur auf Schweigen bei der Einwanderungsbehörde, die für Daueraufenthaltsgenehmigungen zuständig ist.
Nur die für Visaangelegenheiten zuständige Anwaltsvereinigung "Asociación de Abogados Especialistas en Asuntos Migratorios" (ADEM) erhebt ihre Stimme. Bei mehr als 7.000 Akten, die bei der Migración eingereicht sind, fehle nichts weiter als die Unterschrift unter der positiven Visa-Resolution, erklärt der Sprecher der ADEM, Conrad Rodríguez. Am Dienstag ist es zu einem Treffen abends bei der Migración deshalb gekommen. Nach dem Decreto Ley 3 vom 22. Februar 2008 darf die Bearbeitungsdauer 3 Monate nicht übersteigen. Es gäbe aber Fälle, die fast 3 Jahre durchhingen.
Das Direktorium der Migración nimmt bislang keine Stellung.
Weniger Verkehr im Kanal
Der Transit von Frachtschiffen durch den Kanal von Panamá ist in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres zurückgegangen um 3,3%. Das entspricht einer Verringerung der transportierten Güter gemessen in Tonnen von 2,7 Millionen.
Fährt man von Albrook in Richtung Puente Centenario den Kanal entlang, hat man den Eindruck, daß der Rückgang noch stärker ist. Vor einem Jahr sah man dort deutlich mehr Schiffe.
Bankeinlagen wachsen langsamer
Die Aktiva der Banken in Panamá haben im Februar um 13,6% zugenommen. Das war weniger als im Januar (15,1%). Die Angaben kommen von der panamaischen Bankenaufsicht.
Wenn auch langsamer, die Banken wachsen. Und eine Krise der Banken hat es hierzulande nicht gegeben.
Es kommen weniger
Man hatte es kaum glauben können, wenn von offizieller Seite trotz der weltweiten Krise von auch im Jahr 2009 wachsenden Tourismuszahlen gesprochen wurde.
Die Skepsis scheint berechtigt. Jaime Campuzano, Präsident der Kammer für Tourismus, spricht von geringerer Belegung der Hotelzimmer (-6% bis -10%), es werden weniger Ausflüge gebucht und das Aufkommen beim touristischen Flugverkehr geht zurück.
Man sieht weniger Touristen aus Mexiko und Venezuela, auch weniger Europäer.
Die Flugstrecke der Iberia (Madrid, Guatemala und Panamá) verzeichnete im Februar einen Rückgang des Passagieraufkommens von 7,3%, im März von 4,4%.
Prüde Ameisen in Panamá
In Panamá wurde die Ameisenart Mycocepurus smithii beobachtet. von einem Forscherteam um Anna Himler von der University of Arizona in Tucson. Das ernüchternde Ergebnis: Es ist die einzig bekannte Art, die sich ausschließlich asexuell vermehrt: In den Kolonien der Ameise Mycocepurus smithii leben nur genetisch identische Weibchen. Und obwohl eine solche Vermehrungsstrategie beträchtliche Nachteile mit sich bringt, ist die Art weit verbreitet.
Die Forscher vermuten, daß die Ameisen durch die nahe Verwandtschaft Konflikte zwischen Königinnen und Arbeiterinnen vermeiden. Bereits in früheren Studien hatten Forscher mehr als 200 Ameisennester untersucht – ohne ein einziges Männchen zu finden. Für ihre neuen Studien sammelten Himler und ihr Team nun in Panama fünf verschiedene Kolonien und beobachteten sie fünf Jahre lang im Labor. Während dieser Zeit schlüpfte kein einziges Männchen. Als die Forscher zusätzlich jeweils das Erbgut von Königinnen und Arbeiterinnen aus zwölf weiteren Kolonien verglichen, stellten sie fest, daß es identisch und die Arbeiterinnen somit Klone der Königinnen waren. Nun suchen die Wissenschaftler nach dem Grund für diese Fortpflanzungsform. Bei der asexuellen Vermehrung fehlt die genetische Durchmischung – und dadurch sinkt normalerweise nach und nach die Widerstandsfähigkeit gegenüber Krankheiten.
Allerdings scheinen die Ameisen einen Trick zu nutzen, um genetisch nicht völlig in eine Sackgasse zu geraten: Die Tiere kultivieren im Gegensatz zu anderen Arten nicht nur eine einzige Pilzart in ihren Nestern, sondern bauen in unterschiedlichen Nestern unterschiedliche Arten an. Dadurch müssen sie sich immer wieder an neue Gegebenheiten anpassen, was die negativen Folgen der asexuellen Fortpflanzung nach Ansicht der Wissenschaftler abschwächen könnte.
Bauen wir in unseren Nestern besser keine Pilzarten an. Es muß ja nicht unbedingt asexuell zugehen.