16. Juli 2009

Landnahme
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Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá


Illegale Landnahme

Landnahme

Großes Aufgebot. In Begleitung seiner Minister Jimmy Papadimitriu (Präsidialamt), Alberto Vallarino (Wirtschaft und Finanzen), Federico José Suárez (Öffentliches Bauwesen), Guillermo Ferrufino (Sozialministerium); María Fábrega (Vizeministerin des Präsidialamtes) und auch dem Antikorruptions-Zar Fernando Núñez Fábrega nahm Präsident Ricardo Martinelli höchstpersönlich im Rahmen eines demonstrativen Aktes das staatliche Land auf der Isla Perico in der Calzada de Amador wieder für die Republik Panamá in Besitz. Auf das Gelände wurde ein Hoheitszeichen der Republik Panamá angebracht.

Das Gelände von mehr als 2,8 Hektar war ohne jede Rechtsgrundlage in Besitz genommen worden durch die Firma Las Brisas de Amador S.A. Martinelli betonte, man werde ohne Ansehung des Namens diese Mißstände bekämpfen und feststellen, wo sich Hinweise auf Korruption ergeben.

Mit dem Besen durch die Botschaften
Außenminister Varela
Die neue Regierung Martinell räumt weiter auf im Augiasstall der sozialdemokratischen Vorgängeradministration. Jetzt sind die Botschaften dran.

Wie vor einiger Zeit berichtet, sind von einigen Botschaften und Konsulaten, die auch für die Zahlungsabwicklungen der panamaischen Handelsflotte zuständig sind, keine Gelder mehr nach Panamá transferiert worden.

Der neue Außenminister Juan Carlos Varela hat nun ein Untersuchungsteam auf Reisen geschickt. Das Ziel ist Piräus in Griechenland, wohl die Spitze des Eisberges. Danach kommt gleich Rotterdam.

Ende der Komödie um Bosco Vallarino

Mit deutlicher Mehrheit war Bosco Vallarino als Kandidat für den Cambio Democratico zum neuen Bürgermeister (Alcalde) der Hauptstadt gewählt worden. Da wurde dann plötzlich eingewandt, er hätte kein passives Wahlrecht und könne das Amt nicht antreten, weil er neben der panamaischen Staatsbürgerschaft auch noch diejenige der USA habe.

Der Fall beschäftigte das Wahlgericht Tribunal Electoral (TE). In der Zwischenzeit hatte die Amtsgeschäfte Roxana Méndez wahrgenommen.

Vergangene Woche hatte das neugewählte Parlament festgestellt, daß Bosco seit dem Jahr 2000 sich ausschließlich in Panamá aufhält, und er panamaischer Staatsbürger sei mit allen Rechten und Pflichten. Natürlich hatten die Abgeordneten der in den Wahlen unterlegenen PRD dagegen gestimmt.

Bosco Vallarino

Die Richter des TE betrachten nach dieser Klarstellung durch den Gesetzgeber den Fall als erledigt und nehmen die Akten ins Archiv. Bosco Vallarino kann endlich sein Amt persönlich antreten.

Das dürfte kommenden Freitag geschehen.

Autopista auf dem Meer?

Der Handel in Mittelamerika wird auf den Straßen und per LKW abgewickelt. Mittelamerikaintern spielt der Seeweg keine Rolle. Eigentlich unverständlich, wenn man berücksichtigt, daß das mehr oder weniger schmale Mittelamerika Atlantik- wie Pazifikküsten hat und auch hinreichend viele Häfen, die jedoch nur für den Fernhandel eingesetzt werden.

Panamá unterstützt eine Initiative, das zu ändern. Das Projekt heißt "Transporte Marítimo a Corta Distancia" (TMCD). Es wurde vergangene Woche dem "Lateinamerikanischen Kongreß der Hafenverwaltungen" vorgestellt, diesmal veranstaltet von der "Asociación Americana de Autoridades Portuarias" in Miami, Florida.

Für eine entsprechende Machbarkeitsstudie stellte die supranationale "Banco Interamericano de Desarrollo" den nicht rückzahlbaren Betrag zur Verfügung von 1 Million Dollar. Bedingung ist, daß die Staaten sich einigen. Diesbezüglich wird es zu einem Treffen in Nicaragua kommen. Routen sind abzusprechen, Zollabwicklungen zu harmonisieren, Fragen zu den Transportgütern zu klären.
Schiffsrouten für Mittelamerika
Mexiko inbegriffen verfügt die Region über 49 Häfen. Mit nur wenig Kosten lassen sich diese für das Projekt nutzen. Die Straßen könnten entlastet werden. Straßenverbindungen waren oft lange unterbrochen, wenn mittelamerikanische Länder von Hurrikans oder Erdbeben betroffen waren und die Verkehrswege zu Land nicht mehr passierbar waren.

Alles kein Problem, auf dem Meer liegen selten Bäume und Geröllmassen herum und behindern den Verkehr.

El Niño kommt

NOAA bestätigt, daß der kommende Winter unter dem Einfluß von El Niño stehen wird. Was bedeutet das konkret für Panamá?

Der kommende El Niño wird von durchschnittlicher Intensität werden. In den Monaten September und Oktober wird es im Landesinneren weniger Niederschläge geben, erklärt der Meteorologe Aristides Lorlesse. Am stärksten wird sich der El Niño Effekt auf der Halbinsel Azuero bemerkbar machen, am wenigsten von El Niño merkt man in Chiriquí und im Süden von Soná.

Was die Touristen freut, ist ein Problem für die Landwirtschaft. In den Jahren 1991 und 1997 kostete El Niño die Landwirtschaft Millionensummen wegen Ernteausfällen.

Die letzten El Niños erlebte Panamá in den Jahren 2002, 2004 und 2006, zuletzt war das Phänomen nur leicht ausgeprägt. Die landwirtschaftlichen Verluste betrugen um die USD 6 Millionen.

In Panamá ist die Folge von El Niño typischerweise heftigster Niederschlag am Atlantik und Dürre im Landesinneren und am Pazifik.

El Niño

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