Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá
Erstes kostenloses Internet ab 10. Oktober
Am 10. Oktober kommen die ersten Gebiete Panamás in den Genuss eines freien Zugangs zum Internet.
Natürlich ist sogleich die Hauptstadt selbst dabei und dann auch San Miguelito. Auch die Distrikte Pesé und Soná sind sogleich dabei.
Wenn man da rein will, öffnet sich ein Fenster und man muss als Panamaer seinen Namen und die Cédula Nummer eingeben wie das Land „Panamá“. Ausländer geben ebenfalls ihren Namen an, die Passnummer und ihre Nationalität.
Im Februar kommen in den Genuss des Programmes auch Bocas del Toro, Darién und die indianischen Comarcas.
Die Geschwindigkeit soll betragen zwischen 256k und 512k.
Bei der Ausschreibung zum Projekt hatten geboten Cable & Wireless, Fidanque Hermanos und Liberty Technology Corp. Letztere erhielt den Zuschlag mit den meisten Punkten (89) und einen Fünfjahresvertrag in Höhe von USD 25,5 Millionen.
Einen derartigen Service kennt man in Singapur und Taiwan, in Lateinamerika jedoch ist das – bislang jedenfalls – einzigartig.
Martinelli in Florenz
Anlässlich seines Staatsbesuches in Italien besuchte Ricardo Martinelli auch Florenz. Dort kam es zu einem Treffen mit Unternehmensvertretern, die in Panamá investieren wollen.
Florenz Bürgermeister Matteo Renzi erklärte, seine Stadt und die Geschäftswelt wie kulturelle Einrichtungen würden sich mit Panamá gern mehr austauschen.
Martinelli will auf seiner Reise auch den Tourismus zugunsten Panamás fördern. Von Silvio Berlusconi erhielt er bereits die Zusage, dass Panamá als Reiseland im Fernsehen Italiens unterstützt werden soll. Und da hat Berlusconi bekanntermassen unmittelbaren Einfluss wie beim AC Mailand.
Das Unternehmerinteresse in Italien an Panamá ist sprunghaft gestiegen, nachdem die italienische Firma „Impregilo“ den Zuschlag bei einem der Sahnestücke der Kanalerweiterung erhalten hat.
ATTT noch immer ein Sumpf
Die Strassenverkehrsbehörde „Autoridad del Tránsito y Transporte Terrestre“ (ATTT) ist auch nach dem Regierungswechsel noch eine staatliche Behörde, die nicht vor Korruption gefeit ist.
Betroffen ist Subdirektor Roberto Moreno. Er hat 200 Erlaubnisse ausgestellt zugunsten von Taxifahrern auf der Strecke zwischen Arraiján und der Provinz Coclé. Es soll auch einige fragwürdige Zertifikate geben in Chame.
Keines dieser Erlaubnisse waren genehmigt durch die neue ATTT-Chefin Sandra Escorcia, wie diese selbst bestätigt. Sie bestätigt auch, dass gegen Moreno eine Untersuchung eingeleitet worden ist. Die Erlaubnisse wurden widerrufen.
Jede derartige Genehmigung löst Gebühren aus zwischen USD 4.000 und USD 5.000.
Roberto Moreno gehört Martinellis Partei des CD an. Gab es mal wieder „Sonderpreise“?
Slums
Wie überall in Lateinamerika nehmen nicht alle Bevölkerungsschichten an den Fortschritten eines Land teil. Das ist in Panamá nicht anders. Auch in Panamá liegen oft neben modernsten Wolkenkratzern elende Behausungen.
Curundu ist ein Bezirk in Panamá, der eigentlich nur mehr oder weniger elend ist, da investiert keine private Firma von sich aus in neue Wohnungen.
Carlos Duboy, Minister für Viviendas, reist derzeit zusammen mit Vertretern der Interamerikanischen Entwicklungsbank (BID) nach Brasilien, konkret nach Rio, um sich dort die Fortschritte bei der Beseitigung der „Favelas“ anzuschauen.
Möglicherweise finanziert die BID ein derartiges Projekt. In Brasilien hatte das USD 530 Millionen gekostet.
Das Problem ist nach der Schaffung von neuem und menschenwürdigerem Wohnraum aber immer, diejenigen, die in den Vorteil der Sozialmassnahme kommen sollen, vom Umzug zu überzeugen. Auch diese Erfahrung wird man aus Brasilien wohl mitnehmen müssen.