Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá
Italienische Verhältnisse
Die Familie von Staatspräsident Martinelli stammt aus dem toskanischen Lucca. Zwischen ihm und Silvio Berlusconi hat sich wohl auch so etwas wie Freundschaft entwickelt. Berlusconi war kürzlich auf Staatsbesuch in Panamá, Martinelli auch schon in Italien.
Aufgrund dieser engen Banden kam es zu drei Verträgen betreffend den Kauf von Hubschraubern von Italien und Radaranlagen. Diese erfolgten direkt, ohne die sonst üblichen Ausschreibungen. Der Wert aller Verträge beziffert sich auf USD 250 Millionen.
Begünstigt daraus ist die italienische Firma „Finmeccanica“. Einer ihrer Direktoren heißt Pier Francesco Guarguaglini. Dieser wiederum ist wie Ex-Senator Nicola Di Girolamo verwickelt in ein Ermittlungsverfahren wegen Korruption und Geldwäsche im Zusammenhang mit der Belieferung von Militär.
Panamás Position ist, daß hier im Land keinerlei Ermittlungen gegen „Finmeccanica“ geführt werden.
„Para Uso Oficial“
„Para Uso Oficial“ steht auf gelbem Streifen an vielen Fahrzeugen im Land, es handelt sich also um Autos, die im hoheitlichen Auftrag, zumeist für Verwaltungen, unterwegs sind.
Wo aber befinden sich diese Fahrzeuge tatsächlich, wozu werden sie benutzt?
Das wollen die Behörden jetzt auch wissen, und schaffen für USD 2 Millionen eine Ausstattung mit GPS an. Das reicht zumindest für das erste Jahr. Noch nicht bekannt ist, wie viel und welche Fahrzeuge künftig im Blick sind.
Man weiß auch gar nicht so genau, wie viel Fahrzeuge insgesamt im „öffentlichen Interesse“ unterwegs sind. Die „Dirección General de Contrataciones Públicas“ (DGCP) schätzt, daß es so um die 25.000 Autos sind, einige hätten auch schon GPS – „einige“.
Flughafenausbau
Für den Ausbau von Flughäfen im Land werden in den kommenden Jahren USD 100 Millionen ausgegeben. Die Erweiterungen des internationalen Flughafens in Tocumen mit Kosten von USD 69 Millionen sind in den USD 100 Millionen nicht enthalten.
Die Erweiterung des Flughafens Colón zum internationalen Airport, Albbrook und Howard werden bedacht und zahlreiche Flughäfen im Landesinneren.
Den größten Kuchen bei den Ausbauarbeiten abbekommen hat die Firma „Meco“ aus Costa Rica, die für USD 58,3 Millionen den Ausbau in Colón an Land ziehen konnte. Sie stach damit die Spanier von der „Grupo San José“ aus, die sogar ein Gebot abgegeben hatten in Höhe von nur USD 52,9 Millionen; das Angebot der Ticos wäre „kompletter“ gewesen.
Opfer des Drogenhandels in Panamá
Man bekommt das im Land eigentlich gar nicht mit, das alles spielt sich in einer eigenen Welt ab: In der Welt des Drogenhandels.
Natürlich ist Panamá aufgrund seiner Lage ein Transitland für Drogen. Und auch in diesem Land kommt es zu Rivalitäten zwischen den diversen Rauschgift Mafias.
Dieser auch hier existierende Krieg der Rivalen hat bis Ende Juni des laufenden Jahres 430 Menschen das Leben gekostet. Im ganzen Jahr 2009 hatte die Opferzahl bei 654 Personen gelegen.