Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá
Ganz Lateinamerika profitiert – aber besonders Panamá
Der Ausbau des Kanals quer durch Panamá ist eines der grössten öffentlichen Infrastrukturmassnahmen der Gegenwart weltweit. Es werden völlig neue Tore in Lateinamerika aufgestossen. Der erweiterte Kanal wird mehr sein als nur der Stolz des kleinen Panamá.
Der Kanal ist der Hauptmotor der Wirtschaft am Isthmus. Mit der Verbindung von Atlantik und Pazifik und damit dem Handel von Asien bis Europa erklärt sich das hohe Profil, das die Erweiterung international einnimmt. Immerhin werden derzeit 4% des gesamten Welthandels durch den Kanal hindurch abgewickelt, erklärt Vielka Vasquez de Avila, Professorin an der Universät von Panamá. Nach der Erweiterung ist eine Steigerung auf 6% durchaus wahrscheinlich.
Man erwartet in der nächsten Zukunft – wenn die Konjunktur wieder angezogen haben wird – mit einer Verdoppelung der Tonnen, die zwischen Atlantik und Pazifik verschifft werden, nämlich von 340 Millionen zur Zeit auf 600 Millionen. Die neue Generation der sog. “Post-Panamax” Megaschiffe können ab 2014 den Kanal passieren. Die Länge dieser Riesen beträgt 366 Meter, das entspricht 7 olympischen Schwimmwettkampfbahnen aneinander gereiht. 12.000 Container haben das Platz. Die Operationskosten pro Schiff durch den Kanal, gemessen an den Tonnen, verringert sich zwischen 7% und 17%, rechnet die Kanalverwaltung vor.
Diese Megaschiffe werden bereits 2011 enorme 37% der globalen Containerschiffe ausmachen. Panamá kam eigentlich gar nicht darum herum, den Kanal entsprechend zu erweitern.
Man hätte widrigenfalls der Konkurrenz des Suezkanals in die Hände gespielt. Auch in den USA waren schon Pläne geschmiedet worden, einen Eisenbahntransport von der Ost- zur Westküste zu bauen, an ähnliches dachte man in Mexiko und Nicaragua erwog Möglichkeiten, die dem des Panamá Kanals ähneln: Eine Mischung aus Kanal und der Nutzung bestehender Flüsse bzw. Seen. All das hat sich erledigt nach der wegweisenden Entscheidung Panamás.
Der Handel mit Asien wird um die 7% pro Jahr wachsen. Eine bedeutende Rolle spielt China. China ist interessiert an venezolanischem Erdöl und wollte schon eine Pipeline durch Kolumbien hindurch finanzieren. Die Pläne waren gescheitert, was bleibt, ist der Kanal.
Entgegen den Unkenrufen der Welt hat die Kanalbehörde den Nachweis erbracht, dass Panamá mit dem Handling des Kanals sehr wohl und sehr gut fertig wird. Die Anzahl von Unfällen ist sogar zurückgegangen, seit das Management nicht mehr bei den USA sondern bei Panamá liegt.
Mit der Finanzierung der Kanalerweiterung übernimmt sich Panamá nicht. Die Kanalerweiterung umfasst nur 35% der jährlichen öffentlichen Investitionen Panamás – allerdings über mehrere Jahre. Andererseits wird aber der Kanal in Zukunft ein Wachstum von 1,3% am Bruttoinlandsprodukt beisteuern. Dazu kommen die Windfall Profits. Viele Investoren des maritimen Sektors strömen nach Panamá, lassen sich mit Unternehmungen hierzulande nieder. Studien sagen, dass sich dieser Effekt in ca. 7 Jahren vehement bemerkbar machen wird.
Die Bedeutung des Finanzplatzes Panamá wird folgerichtig auch weiter expandieren.
Vieles deutet darauf hin, dass Panamá tatsächlich das Singapur Lateinamerikas werden wird.
Gemessen daran – und überhaupt – kann man derzeit in Panamá noch zu günstigen Konditionen „einsteigen“. Es gibt in Panamá viel zu „verschlafen“. Nicht in Europa „geht die Luzy ab“, das passiert hier.
Schwerer Unfall mit 24 Toten
Kurz vor Mitternacht zwischen Donnerstag und Freitag kam es zu einem schweren Verkehrsunfall im Ostteil der Provinz Panamá bei Pacora. 24 Personen kamen dabei nach jetzigem Sachstand ums Leben, 17 wurden verletzt.
Ein schweres Baufahrzeug kollidierte mit einem Bus der Linie Las Garzas – Pacora. Auch ein PKW wurde noch in den Crash verwickelt.
Die Verletzten wurden verteilt auf die Krankenhäuser Santo Tomás (HST), ins Hospital von Chepo,in den Komplex der Metropolitano der Caja de Seguro Social und in die Poliklinik JJ Vallarino.
Zum Unfallgeschehen sind noch keine Details bekannt. Allerdings wird in Zweifel gezogen, dass der LKW versichert war. Es wird ermittelt, ob die LKW Fahrer unter Drogen standen.
Was macht ein Baufahrzeug kurz vor Mitternacht auf der Carretera Interamericana?
Tourismusunternehmen in Panamá
50 Vertreter internationaler Tourismusunternehmen halten sich vom 13. bis 16. August in Panamá auf.
Unter anderem kommen diese Tourismusanbieter aus Kolumbien, Brasilien, den USA, Spanien, Argentinien, Mexiko, Chile, Perú und Venezuela.
Das „Angebot Panamá“ soll häufiger den Kunden in diesen Ländern vorgestellt werden.
Planung der Metro
Das Finanzministerium plant für kommendes Jahr Ausgaben für vorbereitende Studien zur Metro ein in Höhe von 40 Millionen Dollar.
Insoweit stehen Kreditmittel internationaler Finanzorganisationen zur Verfügung – von der „Banco Interamericano de Desarrollo“ im Zusammenwirken mit der „Corporación Andina de Fomento“.
Neues aus Tocumen
Die Umweltbehörde „Anam“ hat die Erweiterung des Ausbaus des internationalen Flughafens von Tocumen genehmigt.
Ende 2008 agierten in Tocumen 31 Fluggesellschaften des Passagierverkehrs und 15 Linien, die ausschliesslich im Gütertransport arbeiten.
Geschäftsführer Rafael Flores des Flughafenbetreibers bestätigt, dass man derzeit Verhandlungen führt mit 3 weiteren Linien, die ihren Dienst auch von Panamá aus anbieten wollen; die konkreten Namen wurden nicht genannt.
Virus A(H1N1) in Panamá
Panamá beklagt das 4. Todesopfer der Gripe Porcina. Es handelt sich um die 22jährige Patientin aus Chitré (wir berichteten).
In Los Santos, konkret in La Espigadilla, wurde die Schule „Beatriz María Rodríguez“ geschlossen, nachdem sich dort zwei Schüler infiziert hatten.