Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá
Bankengipfel in Panamá
Am 17. und 18. November findet in Panamá das Jahrestreffen der lateinamerikanischen Bankenvereinigung “Federación Latinoamericana de Bancos” (Felaban) statt. “Technische Abwicklungsaspekte und Geschäftsbeziehungen” stünden auf der Tagesordnung, heißt es nichtssagend. Daß es in den Tagen der internationalen Finanzkrise eine Unmenge an Themen gibt, liegt auf der Hand. Bei Finanzierungen internationaler Geschäfte muß oft nach völlig neuen Lösungsansätzen gesucht werden. Nach dem Desaster der Banken in der sog. “entwickelten Welt der großen Industrienationen” muß es das Bestreben der lateinamerikanischen Banken sein, ein höheres Maß an Eigenständigkeit zu erreichen. Am Geld fehlt es insoweit eher weniger. In manchen Ländern Lateinamerikas geht es ebenfalls darum, das Bankensystem zu stärken. Das gilt nicht für Panamá. Im Gegenteil, es steht zu erwarten, daß man sich in vielerlei Hinsicht an Panamás Bankensystem orientieren wird. Insoweit sinnvoll, daß das diesjährige Gipfeltreffen in Panamá stattfindet.
Hyperion für Panamá?
Der weit überwiegende Teil des benötigten Stroms in Panamá wird aus Wasserkraft, von Staudämmen, gewonnen. Kein Problem in einem Land, daß weder Hurrikans noch Erdbeben kennt. Gleichwohl haben panamaische Investoren Gespräche aufgenommen mit der US-Firma “Hyperion Power Generation” aus New Mexiko, USA. Deren Mini-Atommeiler könnte auch für Panamá hochinteressant sein. Der Mini-Meiler ist nur wenige Meter groß und könnte deshalb problemlos selbst in entlegene Gegenden transportiert werden. Zum Betrieb wird der Reaktor nach den Vorstellungen seiner Entwickler tief in der Erde vergraben. An der Erdoberfläche weisen auf seine Existenz nur Leitungen hin, mit denen die produzierte Wärme nach oben geführt wird, um damit Häuser zu heizen und einen Generator zur Stromproduktion anzutreiben. "Hyperion" soll über eine elektrische Leistung von 25 Megawatt verfügen, hinzu kommen für Wärme 70 Megawatt. Das ist nach Angaben des Herstellers genug, um 10.000 typische US-Haushalte komplett zu versorgen. 25 Millionen US-Dollar soll ein Reaktor kosten – macht pro Haushalt ganze 250 Dollar. "Wir wollen Elektrizität an jedem Ort der Welt für zehn Cent pro Watt herstellen", sagte Firmenchef John Deal der britischen Zeitung "The Guardian". Zwischen 2013 und 2023 will Hyperion Power Generation 4000 der kleinen Kraftwerke bauen und verkaufen. Eine Katastrophe wie in Tschernobyl könne nicht vorkommen, erklärt Hyperion recht überzeugend: Im Reaktor gebe es keine beweglichen Teile die ausfallen könnten, betont man im Unternehmen. Gekühlt werde der Meiler mit Kalium, als Kernbrennstoff komme Uranhydrid zum Einsatz. Letzteres fungiert zugleich als Moderator, bremst also schnelle Neutronen ab. Das ist nötig, um eine Kettenreaktion in Gang zu halten – denn die dabei entstehenden schnellen Neutronen können erst dann andere Kerne spalten, wenn sie abgebremst wurden. Wegen dieses Prinzips reguliere sich der Reaktor selbst. Der "Hyperion"-Reaktor soll im Unterschied zu großen Atomkraftwerken jahrelang praktisch wartungsfrei arbeiten. Erst nach etwa fünf Jahren müsse ein Reaktor ausgetauscht werden, erklärte Firmenchef Deal. Das alles wird zu beobachten sein – nicht nur in Panamá.
Subventionierter Reis
Zwischen USD 5 und 6 Millionen zahlt die panamaische Regierung Reisbauern in der Provinz Chiriquí, um diesen danach verbilligt in den Handel zu bringen. Die Regierung sagt, das sei letztlich zu viel. Die Reisbauern klagen, damit könne man kaum leben. Alte Juristenregel: Klagen alle Beteiligten Kontrahenten unisono über einen geschlossenen Vergleich, dann ist es ein guter Vergleich.
Noriega läßt klagen
Insgesamt 14 Immobilien des noch in Miami einsitzenden Ex-Diktators Manuel A. Noriega hat der Staat Panamá als Schadensersatz enteignet und will die Immobilien verwerten. Dagegen klagt Noriegas älteste Tochter Lorena Noriega de Romero jetzt vor dem Obersten Gerichtshof Panamás. Sie will die Enteignung des Familienvermögens stoppen.
Telefonnummern lebenslang
Ab 2010 wird es auch in Panamá möglich sein, den Telefonanbieter zu wechseln, ohne seine angestammte Telefonnummer aufgeben zu müssen. Man darf die dann mitnehmen. Die “Autoridad Nacional de los Servicios Públicos” (Asep) veröffentlichte jetzt offiziell das entsprechende Dekret. Im Januar starten schon wieder zwei neue mobile Telefonanbieter mit “Digicel” und “Claro Panamá”. Konkurrenz ist zu fördern, das nutzt dem Verbraucher.