Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá
Doppelbesteuerungsabkommen
Vorweg: Deutschland ist nicht dabei.
Panamá hat bislang Doppelbesteuerungsabkommen paraphiert mit Italien, Mexiko, Belgien, Barbados und den Niederlanden.
In diesem Monat werden Verhandlungen mit Spanien aufgenommen, wo der zweite Wirtschaftsminister Frank De Lima in der letzten Aprilwoche hinfliegen wird. Am 1. bzw. 25 Mai beginnen die Verhandlungen mit Frankreich und Qatar. Dann kommt noch Luxemburg.
Ebenfalls auf der panamaischen Liste stehen die Schweiz, Israel und England. Mit England wird man die Verhandlungen natürlich erst nach den dortigen Wahlen am 6. Mai aufnehmen. Mit Chile steht auch ein Abkommen an, da hat sich alles wegen der Erdbebens verzögert.
Wirtschafts- und Finanzminister Alberto Vallarino reist die nächsten Tage nach Japan, Singapur und Hong Kong. Auch da könnten Abkommen folgen.
Mit Singapur ist Panamá bereits mittels eines Freihandelsabkommens verbunden, was interessante Gesellschaftskonstruktionen die Tür öffnet. Mit panamaischen Gesellschaften kann man schon jetzt recht problemlos Konten in Hong Kong einrichten. China – und damit Hong Kong – ist von der OECD „weiß“ gelistet, obwohl dort ein strenges Bankgeheimnis gilt und keinerlei Auskünfte erteilt werden.
Die OECD verlangt in ihren „Musterverträgen“, die ein Land als Mindeststandard mit 12 anderen Ländern abgeschlossen haben muß, um von der ominösen „grauen Liste“ gestrichen zu werden, keinen „automatisierten Informationsaustausch“. Panamá wird über den Mindeststandard in seinen Doppelbesteuerungsabkommen nicht hinausgehen.
Panamá sieht sich genötigt, die „graue Liste“ verlassen zu müssen, weil man auch von Moody´s und Standard & Poor´s den Investmentgrade verliehen bekommen will; das öffnet die Tore zu günstigeren Kreditzinsen. Panamá will seinen Finanzsektor dauerhaft als lateinamerikanisches Banken- und Börsenzentrum sichern; auch deshalb darf man offiziell nicht Steuerparadies sein. Und die Multis, die Panamá bevorzugt als Sitz und Drehscheibe für Lateinamerika wählen, werden von den Regierungen an ihren Hauptsitzen gedrängt, wirtschaftliche Aktivitäten nicht in sog. „Steuerparadiesen“ bevorzugt zu entfalten. Panamá schafft also für die Multis gesetzlich gesicherte „paradiesische Besteuerungsvoraussetzungen“ und verläßt gleichwohl die verlogene Liste der OECD und damit den Status als „Steuerparadies“.
Mittels panamaischer Gesellschaften wie Stiftungen im Verbund mit Bankkonten hier kann man weiter seine Steuerpflicht optimieren. Wem das angesichts der Abkommen nicht mehr sicher genug erscheint, dem öffnen wir mit den Gesellschaften und Stiftungen auch Konten in Hong Kong. Im Gegensatz zur Bank nach Panamá muß man nach Hong Kong nicht einmal anreisen – jedenfalls nicht mit der bedeutenden Bank dort, mit der wir zusammenarbeiten.
Absolut zukunftssicher ist natürlich das Banking mit neuer Identität.
Gestiegene Kanaleinnahmen
Der Panamá Kanal hat in den ersten drei Monaten des Jahres Einnamen eingespielt in Höhe von USD 359,7 Millionen. Das sind 3,1% mehr, als in der entsprechenden Vorjahresperiode.
Die Anzahl der Schiffe, die den Kanal passierten, ist in dieser Zeit zwar um 4% zurückgegangen. Aber die Schiffe waren im Schnitt deutlich größer und transportierten deutlich höhere Stückzahlen.
Die Wachstumsrate im März der transportierten Waren war im Jahresvergleich sogar um 5,1% gestiegen.
Inflationsrate 3% im Februar
2009 hatte Panamá eine Inflationsrate von 2,4%. Allerdings hatte Panamá auch reales Wirtschaftswachstum und knickte nicht ein wie das Gros der anderen Länder.
Im Februar wurde eine Preissteigerung gemessen von 3%. Natürlich sind hierfür wesentlich Rohölpreissteigerungen verantwortlich; aber auch das Handelsbilanzdefizit, meint Wirtschaftsprofessor Jorge Castillo von der Universität Panamás.
Stauseen gut gefüllt
Die für die Jahreszeit ungewöhnlichen „Kältewellen“ in der Region – die die Temperatur oft nicht wesentlich über 30°C haben steigen lassen – haben für verstärkten Niederschläge gesorgt in vielen Regionen Panamás. Der Wasserstand der Stauseen ist in den Monaten Januar bis März um die 5 Meter herum angestiegen.
In diesen Tagen deckt Panamá seinen Strombedarf zu mehr als 50% aus Wasserkraft, zu 39% aus thermischen Kraftwerken und 11% steuert die autonome Energiegewinnung der Kanalverwaltung – auch Wasserkraft – bei aus ihren Überschüssen, die nicht für den Betrieb des Kanals benötigt werden.