Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá
Verhältnis USA – Panamá kühlt immer weiter ab
Präsident Martinelli ist zur Amtseinführung der neuen Präsidentin Costa Ricas, Frau Laura Chinchillas, ins Nachbarland gereist. Und die Presse im Nachbarland berichtet ausgerechnet jetzt von der Verschlechterung der Beziehungen zwischen den USA und Panamás.
Auch wir berichten derzeit von der immer stärkeren Abwendung Panamás von den USA. Man nimmt in Panamá zur Kenntnis, daß die USA augenscheinlich an dem lange paraphierten Freihandelsabkommen mit Panamá nicht interessiert seien.
Und die Zeitschrift „Nuestro País“ im Nachbarland beruft sich nun auf die scheidende US-Botschafterin Barbara Stephenson in Panamá, aus deren Dunstkreis man von Betroffenheit von US-Diplomaten gehört haben will hinsichtlich des Justizsystems Panamás. Man beklage sich über Richter, Staatsanwälte, Offizielle aller Ränge innerhalb des panamaischen Nachrichtendienstes und deren nicht zufriedenstellende Kooperation mit Geheimdiensten der USA wie der DEA (Drogenbekämpfung).
Es kommt eigentlich weniger darauf an, was im Detail dahinter steckt. Die Tatsache der Dissonanzen als solche ist interessant.
Panamá und die USA driften auseinander. Das ist alles andere als negativ.
Erdöl in Panamá
Das hauptsächlich in Kolumbien existierenden Erdöl wird in Adern auch bis Panamá geführt. Es findet sich im Süden des Darién. Das bestätigte Energieminister Juan Urriola.
Gleichwohl sind jetzt erst Probebohrungen durchzuführen. Die Ergebnisse zu zu analysieren. Alles andere sei „Spekulation“, so der Minister.
Seit 1919 sind in Panamá insgesamt 36 Probebohrungen erfolgt. Bei 18 wurde Erdöl festgestellt, man ging aber nie weiter.
Steuerhinterziehung in Panamá
Aufgrund des territorialen Besteuerungsprinzips werden Einkommensteuern in Panamá ausschließlich erhoben auf Einnahmen, die aus dem Land selbst stammen. Aber auch diese werden hinterzogen.
Auf USD 500.000 bis USD 800.000 schätzt Panamás Finanzamtsdirektor Luis Cucalón. An Einkommensteuer vereinnahmte Panamá 2009 USD 4,52 Milliarden, 2008 lag die Zahl sehr ähnlich bei USD 4,519 Milliarden.
Mit der Untersuchung möglicher Steuerhinterziehungen sind bis nur 6 Funktionäre befaßt gewesen, das sind neuerdings 10 Personen. Man will diesbezüglich auf 150 Funktionäre kommen.
Trotzdem konnte das spärliche Personal durch Aufdeckungen 18 Millionen Dollar in 5 Monaten an Zusatzzahlungen als Erfolg verbuchen. Deshalb meint der Finanzamtsdirektor, das Gehalt dieser „Steuerfahnder“ sei deutlich zu erhöhen. Das gegenwärtige Einkommen der Fahnder sein demotivierend. Diese Arbeit mache sich schließlich von allein bezahlt.
Nun ist Panamá kein Hochsteuerland, das die Besteuerung als ungerecht oder gar enteignungsgleich erscheinen ließe.