Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá
Legalisierung Illegaler
Unter dem Motto „Panama, Crisol de Razas“ – „Schmelztiegel Panamá“ – startet am 16. Juli eine ganz besondere Aktion.
Ausländer, die länger als zwei Jahre sich illegal in Panamá aufhalten, bekommen innerhalb von 4 Monaten die Möglichkeit geboten, ihren Status in Panamá zu legalisieren. Natürlich geht das auch mit der Zahlung eines Bußgeldes einher.
Die Aktion beginnt in Panamá City und San Miguelito und wird dann auf andere Provinzen ausgebreitet.
María Cristina González, Direktorin der Migrationsbehörde, macht klar, daß illegal sich im Land aufhaltende Ausländer nach Ablauf dieser vier Monate deportiert werden sollen.
Das sieht fast aus wie der Versuch der Bereinigung von Folgen der oft unzureichenden Verwaltungstätigkeit der Migración. Teilweise waren Akten vollständig verschwunden gewesen.
Eine gute Idee, dieses Lösungsangebot.
2010: 6,2% Wirtschaftswachstum erwartet
Die Wirtschaftsforscher der „Indesa“ haben ihre Wachstumsprognose für Panamá vom Jahresbeginn deutlich nach oben korrigiert. Demnach wird das Wirtschaftswachstums Panamás 2010 nicht nur 4% betragen, sondern 6,2%.
In den Jahren 2010 bis 2012 war von der „Indesa“ zunächst ein Durchschnittswachstum gemessen am Bruttoinlandsprodukt vorausgesagt worden von 5,6%. Diese Zahl wurde nun ebenfalls erhöht und auch auf 6,2%.
Zu Buche schlagen Investitionen als „Windfall-Profits“ aus der Kanalerweiterung und die erheblichen Infrastrukturinvestitionen der Regierung. Der steigende Tourismus sorgt für Belebung, wie die Umsätze der Häfen und die Reexporte aus Panamá heraus (Zollfreizone).
Weiter Unruhen in Bocas del Toro
Seit 9 Tagen nun halten die Unruhen in Changuinola, der Hauptstadt Bocas del Toro an. Es hat ein zweites Todesopfer gegeben.
Der wirtschaftliche Schaden der Unruhen liegt im Millionenbreich, Sonntag sprach man von insgesamt 120 Verletzten.
Vizepräsident Juan Carlos Varela hält sich zwischenzeitlich zu Gesprächen in der Krisenprovinz auf wie auch Präsidialamtsminister Jimmy Papadimitríu und andere Regierungsmitglieder.
Aktivisten in der Hauptstadt wollen die von Arbeitern auf Bananenplantagen (Bocas Fruit Company) in Bocas del Toro ausgegangenen Unruhen ausnutzen. In der Hauptstadt spielen Bananen zwar nur in den Supermärkten eine gewisse Rolle. Aber was soll´s. Die politische Linke plant für Dienstag einen Generalstreik. Da interessiert sich aber dann kaum einer für ausstehende Löhne, sondern es geht um Protest gegen das neue Streikrecht.
Die aktuellen Vorgänge zeigen, daß das neue Streikrecht berechtigt ist. Man muß es halt nun anwenden.
Shell verläßt Mittelamerika
Mittelamerika paßt nicht in die Strategie des anglo-holländischen Ölmultis Shell – sagt man.
In Guatemala, Nicaragua und Honduras hat Shell bereits abgewickelt. Nun geht man an den Verkauf seiner Rechte in Costa Rica und Panamá.
Einzelheiten sind bislang nicht bekannt. Ein förmliches Verfahren existiert nicht.