12. August 2011

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Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá

Panamá frei von Lungenentzündung

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Panamá hat keine Lungenentzündung. Die USA allerdings haben eine „Erkältung“, sagt Panamás Wirtschafts- und Finanzminister Alberto Vallarino zur Dollarschwäche und der Verunsicherung der Märkte weltweit. Panamá befände sich nicht mehr im Würgegriff der USA oder Europas, diese Zeiten seien vorbei. Bis 2030 würden die Märkte beherrscht von China, Indien und Brasilien, nicht mehr von Japan, Spanien und Deutschland, alles Länder mit chronischen Defiziten. Hat der Minister die USA vergessen?

Eigentlich wollte der Minister aber nur verkünden, daß die Staatseinnahmen im Juni um 11,1% höher gelegen hatten als vor einem Jahr. 

Die Stärke des Landes sei die zwischenzeitlich erfolgte Diversifikation der Wirtschaft. Panamá ist nicht mehr „nur Kanal“. Aber eben auch der Kanal.

Bei der Ausweitung des Kanals sei es gelungen, die Probleme zu vermeiden, die im Jahr 2009 beim Ausbau des Suez-Kanals aufgetreten wären.

Um die Bedeutung Panamás zu würdigen, wies Vallarino darauf hin, daß im laufenden Jahr sich bisher 7 Multis in Panamá niedergelassen hätten: Wrigley und Fastenal (USA), ATLAS Copco (Schweden), Unilever (Holland), Merck und Bauer (Deutschland) und International Meal (Brasilien). 2 weitere Multis stehen kurz vor der Eröffnung.

Der neue Balboa

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Seit 27. Juli zirkuliert er im Land. Aber bislang hat ihn noch kaum jemand gesehen. Wir sprechen von Panamás neuer 1-Balboa-Münze, die allmählich 1-Dollar-Papiergeldscheine ablösen soll. 40 Millionen 1-Balboa-Münzen kommen in den Umlauf, die identische Menge an Dollarscheinen wird an die USA ausgeliefert.

Niemand kennt demnach bislang die neue zweifarbige Münze, viele Panamaer wissen gar nicht, was das für ein Metallstück ist und verweigern die Annahme.

Der neue Balboa ist vielleicht etwas klein geraten. Er ist nur 1 mm größer als das 25 Centavos Geldstück. Das schafft Vorbehalte. Manche stören sich auch daran, daß die Münzen die Taschen zu sehr füllen und wollen auch nicht das Geklimper hören.

Noriega erst einmal ins Gefängnis

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Ministerin Roxana Méndez erklärte, nach seiner Ankunft in Panamá würde Exdiktator Manuel Antonio Noriega nicht etwa in sein Haus verbracht, sondern in eine Hochsicherheitszelle des Gefängnisses El Renacer.

In der ersten Oktoberhälfte soll die Überstellung erfolgen. 

Erst nach seinem Eintreffen wird das Gericht seine Tätigkeit aufnehmen und entscheiden, ob für den 77-Jährigen Haftverschonung unter Hausarrest in Betracht kommt.