Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá
British American Insurance ist pleite
Die seit 43 Jahren in Panamá operierende englische Versicherungsgesellschaft „British American Insurance“ hat vor der Aufsichtsbehörde der Versicherer und Rückversicherer (Superintendencia de Seguros y Reaseguros de Panamá – SSRP) Konkursantrag gestellt.
Bereits am 8. September 2009 hatte der Oberste Gerichtshof des Commonwealth für die Bahamas den Versicherer unter eine Zwangsverwaltung gestellt. Präventiv stand das Unternehmen in Panamá seit 8. Oktober 2009 unter „präventiver Beobachtung“.
Das Handels- und Industrieministerium teilt mit, daß ca. 10.000 Versicherte in Panamá betroffen sind.
Der Versicherer ist zuletzt aufgefallen durch die Ausstellung unvollständiger Zertifikate zugunsten Dritter. Es seien Unterlagen geschönt worden. Man praktizierte demnach in bester anglo-amerikanischer Tradition. Die geschönten Unterlagen spiegelten vor, das Unternehmen sei gesund.
Die Staatsanwaltschaft ist eingeschaltet.
Das hilft den Versicherten nur wenig. Die privaten Kliniken lehnen natürlich nun Leistungen auf der Grundlage der kaputten Versicherungspolicen ab. Kreditverträge auf der Grundlage von Rentenpolicen des Versicherers werden ebenfalls notleidend, Spareinlagen sind nicht verfügbar. Seit 1999 wurden diese vertrieben mit einer Renditezusage von 7% p.a.
Grundsätzlich besteht ein Interesse an der Übernahme des Versicherers durch den Konkurrenten „Aseguradora Ancon y Mundial“. Von daher besteht für Kunden eine gewisse Hoffnung.
Private Investitionen in die Hotellerie
In den Hotelsektor werden derzeit USD 700 Millionen investiert für 20 konkrete Hotelprojekte. Von diesen werden 15 in der Hauptstadt errichtet.
Die Anzahl der verfügbaren Hotelzimmer steigt dadurch von 17.000 auf 23.000. Das wiederum bedeutet, daß damit Panamá die Spitzenposition in Mittelamerika erobert und an Costa Rica vorbeizieht.
Noch in diesem Jahr werden 650 neue Hotelzimmer fertig, sagt die panamaische Tourismusbehörde.
Sara Pardo von der Hotelvereinigung „Asociación Panameña de Hoteles“ (Apatel) weist auf die Bedeutung der Entscheidung der Hilton-Kette hin, weiter in Panamá zu investieren. Bis 2013 wird Hilton in Panamá 5 neue Hotels eröffnen, drei in Eigenregie, zwei als Franchiseunternehmen. Danny Hughes, Vizepräsident von Hilton für Mexiko, Mittelamerika und die Karibik, weist darauf hin, daß Panamá einer der dynamischsten Volkswirtschaften der ganzen Welt hätte.
Eine bedeutsame Förderung der Hotelwirtschaft sei ferner die Regierungsentscheidung, in Amador ein weiteres Kongreßzentrum zu errichten, das das in die Jahre gekommenen „Atlapa“ ersetzt. Neben dem Tourismus sind Kongresse eine bedeutsame Einnahmequelle für Hotels.
Ein Problem ist noch zu lösen: Das des Fachpersonals. Auf jedes Hotelzimmer kommen statistisch 1 1/2 Angestellte. Es werden für die neuen Kapazitäten 15.000 Arbeitskräfte in der Hotellerie zusätzlich benötigt. Hier schlummert durchaus ein Chance für Ausländer, die in Panamá leben möchten.
Das Foto zeigt die im Bau befindlichen Hotels „Finisterre“ in Bella Vista, das Megapolis“ am „Multicentro“ und das Hotel „Riu de España“ im Bankenzentrum der Calle 50.