10. Juni 2009

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Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá

Streit um Mautgebühr

Gegen die ihrer Auffassung nach zu hohen Mautgebühren für den Corredor Norte protestieren sowohl LKW- wie Busfahrer. Die Mauterhebung wurde deswegen vorläufig eingestellt. Montag waren alle Zufahrten zum Corredor Norte von den Protestierenden 14 Stunden lang gesperrt worden. Betroffen war auch die Vía Transístmica.               Protest_gegen_Maut.jpg

Ein Busfahrer rechnet vor: Seine tägliche Mautgebühr betrage bei den neu festgesetzten Gebühren jetzt USD 13,00 statt zuvor USD 9,50. Sein Bus habe nur 43 Sitze. Jeder Gast zahlt einen Dollar. Der Dieseltreibstoff koste ihn USD 13,00.

Nun wird neu verhandelt.

Torrijos brach Wahlversprechen

Der scheidende Präsident Martín Torrijos versprach im Wahlkampf des Jahres 2004, die Kosten für die staatlichen Bediensteten wieder auf den Stand des Jahres 1999 zurückfahren zu wollen. Ein entsprechendes Gesetz wurde 2005 auch erlassen. Die Fakten entwickelten sich jedoch anders.

Mit 164.000 staatlichen Bediensteten ist die "Payroll" um 5.157 Personen mehr belastet am Ende des ersten Quartals dieses Jahres als zu Ende des Jahres 2004. Das kostet den Staat allmonatlich USD 130 Millionen. Die abtretende Regierung behauptet, das sei gleichwohl kein Verstoß gegen das Gesetz, denn die zusätzlichen Beschäftigten wären eingestellt worden im Bildungs- und Gesundheitswesen, wie im Bereich der öffentlichen Sicherheit. Und diese Bereiche seien vom Gesetz ausdrücklich ausgespart worden.

Alles keine hinreichenden Gründe, sagt der künftige beigeordnete Minister Frank De Lima für Wirtschaft und Finanzen. Das Gesetz wollte erreichen, daß insgesamt die Stellenzahl sinken sollte, man hat an anderen Stellen nicht reduziert, wie es notwendig gewesen wäre. Und überdies sei das Bildungs- und öffentliche Gesundheitswesen so schlecht wie eh und je.

Die neue Regierung wolle nun Effizienz in die staatliche Verwaltung bringen.

Der kommende Präsident Martinelli sammelt Kräfte vor dem Amtsantritt am 1. Juli während seines derzeitigen 10 Tage währenden Kurzurlaubs in Spanien, Italien und Griechenland.

Weniger Bankkredite

Die Banken Panamás haben im April Kredite vergeben in Höhe von USD 299 Millionen. Im April 2008 waren das noch USD 396 Millionen gewesen.

Mit -47% gingen die Kredite für die Landwirtschaft am stärksten zurück, gefolgt von Krediten für den privaten Konsum (-30,1%) und dem Handel (-14%). Bei den Hypothekenkrediten betrug der Rückgang -4,1%.

Virus A(H1N1) in Panamá

Ein indigenes Baby, geboren vor 32 Tagen, schwebt in akuter Lebensgefahr und hat erhebliche Atembeschwerden Kinderklinik.jpgwegen der diagnostizierten gripe porcina.

Es wird behandelt auf der Intensivstation der Kinderklinik. Am Freitag war die Infizierung bestätigt worden. Die Ärzte haben nur wenig Hoffnung.

221 Infektionen sind in Panamá derzeit bestätigt. Bislang hatte es keinen Todesfall gegeben. Von den Infizierten sind 140 Kinder unter 15 Jahren. 141 Personen haben die Infektion bereits komplett überstanden.

Pazifik wird wärmer

Der panamaische Wissenschaftler Alfonso Pino Graell entdeckte an seinem Computer im "Laboratory of Atmospheric Physics at the University of Panama", daß die durchschnittliche Wassertemperatur des Pazifiks sich dieses Jahr erwärmt hat um 2,5° C. Die eigentliche Durchschnittstemperatur schwankt zwischen 27°C und 28°C.

Graell bezeichnete diese Anomalie auf der Konferenz der "National Oceanic and Atmospheric Administration" (NOAA) im Mai in Boulder, Colorado als besorgniserregend. Er war der einzige lateinamerikanische Meteorologe, der an der Konferenz teilnahm.

Er sagt klimatische Probleme – Trockenheit – speziell für die Halbinsel Azuero in Panamá voraus. Im kommenden November wird El Niño wieder aktiv werden.

Wirtschaftseinbruch in Dominikanischer Republik

Ganz schlechte Nachrichten in Sachen Wirtschaftswachstum aus dem Latinoland Dominikanische Republik meldet sogar die panamaische Presse mit Besorgnis.

Die Wirtschaft ist im ersten Quartal des Jahres um insgesamt 4,7% eingebrochen nach einem Wachstum vor einem Jahr noch um 5,7%.

Damit ist die Dominikanische Republik ein Land der Region mit besonders schlechten Zahlen. Eine Inflationsrate von 0,89% zeigt darüber hinaus die Tiefe der wirtschaftlichen Depression.