Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá
Steuerreform
Erst im Januar wird das Kabinett endgültig entscheiden, wie konkret der Steuerreform Vorschlag aussehen wird, den man dem Parlament zur Beschlußfassung zuleiten wird. In der Vorlage finden sich folgende Bestimmungen:
Die Umsatzsteuer – Impuesto de Transferencia de Bienes Muebles y Servicios (ITBMS) – soll von derzeit 5% im kommenden Jahr erhöht werden auf 6%, 2011 dann auf 7% um 2012 bei 8% zu enden.
Die Einkommensteuer – Impuesto Sobre la Renta (ISR) – soll als einheitliche Flat Tax ausgestaltet werden.
Für juristische Personen soll sie 26% im kommenden Jahr betragen, 24% dann im Jahr 2011 um 2012 bei 22% ihren endgültigen Steuersatz zu finden. Die Steuer wird demnach allmählich abgesenkt.
Für natürliche Personen soll gelten, daß bis zu einem Jahreseinkommen von USD 11.000 überhaupt keine Einkommensteuer fällig wird.
Zwischen USD 11.000 und USD 40.000 sollen mit 15% besteuert werden die Einkommen, die USD 11.000 übersteigen; die ersten USD 11.000 bleiben auch in diesem Fall unbesteuert.
Bei Einkommen zwischen USD 40.000 und USD 200.000 wird für die Einnahmen bis USD 40.000 eine Besteuerung fällig von USD 4.350, darüberhinaus werden 22% besteuert.
Bei Einkommen über USD 200.000 werden für die Einkommen bis USD 200.000 zur Zahlung fällig USD 39.550, darüberhinaus dann 26%. Diese 26% werden sukzessive bis zum Jahr 2012 zurückgeführt auf 22%.
Soweit die Pläne, wie sie derzeit vorliegen. Vizeminister Dulcidio De La Guardia legt aber Wert auf die Feststellung, daß eine endgültige Entscheidung noch nicht gefallen ist.
Wir legen Wert auf die Feststellung, daß auch weiterhin nur die Einnahmen besteuert werden, die innerhalb Panamás erzielt werden. Panamá hält am Prinzip der territorialen Besteuerung fest. Alles, was im Ausland verdient oder eingenommen wird, bleibt in Panamá völlig steuerfrei. Das gilt für Panamaer wie für Ausländer gleichermaßen wie auch für juristische Personen.
Rückendeckung für Porfirio Lobo
Nicht in Tegucigalpa traf Panamás Staatspräsident Ricardo Martinelli mit dem gewählten Präsidenten Honduras, Porfirio Lobo zusammen, sondern in San José, der Hauptstadt Costa Ricas.
Und damit traf er auch nicht allein mit seinem künftigen Amtskollegen zusammen, sondern gemeinsam mit seinem Amtskollegen der Ticos, Oscar Arías. Lobo ist von drei Expräsidenten Honduras begleitet worden, unter ihnen Elvin Santos von der Liberalen Partei.
Martinelli und Arias gaben Lobo Rückendeckung nach den „transparenten Wahlen“ am 29. November. Sie verlangen allerdings, daß Übergangspräsident Micheletti in Honduras auch wirklich aus der Verantwortung ausscheidet, in die er nach der Absetzung des alten Präsidenten Manual Zelaya gekommen war.
Auch Kolumbien und Perú sind auf dem Weg, die neue Regierung Lobo anzuerkennen. Es tut sich ein Konflikt auf zwischen den bürgerlichen Realpolitikern Lateinamerikas und dem linken Dunstkreis um Hugo Chávez. Dazwischen taktieren derzeit die Regierungschefs von Brasilien, Argentinien und Chile, die mit dem vorhergegangenen Putsch (noch) nicht leben können. Die Mercosur Gruppe hat am Wochenende der Regierung Lobo die Anerkennung verweigert.
So etwas braucht Zeit, wie ein Schnupfen.
Weihnachtsbäume
Ja – auch in Panamá werden Weihnachtsbäume verkauft.
Diese findet man zahlreich im Handel, vor allem in Supermärkten. Schlecht gewachsen sind sie nicht.
Das Problem: die sind schon zwei Wochen vor dem Fest auf dem Markt und nadeln bereits so stark zum Zeitpunkt des Kaufes, daß man mit hoher Wahrscheinlichkeit am Heiligabend, der Nochebuena, nur noch eine kahlästige Halleluja-Staude rumstehen hat.
Da muß man viel Lametta ran hängen, um das zu vertuschen. Aber wenigstens können dann keine Nadeln mehr abfallen, die sind bereits alle vor dem Fest entsorgt.