Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá
Freihandelsabkommen eingefroren
Das Weiße Haus enttäuscht den noch bis Monatsende amtierenden Präsidenten Panamás. Martín Torrijos hatte gehofft, daß es noch in seiner Amtszeit zur Ratifizierung des Freihandelsabkommens mit den USA kommen würde.
Dem ist definitiv nicht so. Washington wird sich mit der Ratifizierung des Freihandelsabkommens mit Panamá nicht vor Ablauf des Monats September befassen.
Die USA wollen vor einer Ratifizierung 7 Punkte des panamaischen Arbeitsrechtes geändert wissen. Die Demokratische Partei in den USA gerät immer weiter in Abhängigkeit von den Gewerkschaften. Einer der geforderten Punkte ist, daß die Belegschaft eines panamaischen Unternehmens sich gewerkschaftlich organisieren darf, wenn sie schon aus mindestens 20 Personen besteht. Und dann soll Panamá einen Streik auch erlauben im Organisationsbereich ausgerechnet der Verwaltung des Panamá Kanals.
Das Geschrei weltweit möchten wir hören – und die USA wahrscheinlich an der Spitze als lautester Schreier – wenn die internationale Schiffahrt durch einen Arbeitskampf in Panamá behindert wird.
Da scheinen einige Yankees mit dem Kopf gegen einen zu heißen Hamburger gelaufen zu sein.
Panamás staatliche Institutionen
Man kann es positiv sehen. Der Institutional Quality Index (ICI) für 2009 der "Liberty Foundation" sieht hinsichtlich der Effektivität der staatlichen Institutionen gepaart damit, den Menschen ein Höchstmaß an freier persönlicher Entfaltung zu gewährleisten, Panamá auf Rang 4 in Lateinamerika. Die Länder Chile, Uruguay und Costa Rica sind besser.
Im internationalen Vergleich sieht das Ergebnis weit weniger positiv aus. Rang 68 im Vergleich von 192 Ländern ist kein Spitenwert. Die drei genannten "führenden" Länder Lateinamerikas rangieren auf den Plätzen 24, 52 und 60.
Allerdings wird das Ergebnis Panamás extrem geschwächt durch besonders schlechte Leistungen der Institutionen, die für die Bekämpfung der Kriminalität zuständig sind wie die im sozialen Bereich. Direktor Ramón Barreiro der Stiftung erklärt, daß Panamá sehr gute Werte erreicht in den Bereichen internationale Wettbewerbsfähigkeit, wirtschaftliche Freiheit, Freiheit von Geschäftseröffnung und Handel. Schlechte Ergebnisse belasten das Gesamtbild in den Bereichen Korruptionsbekämpfung, Pressefreiheit, Bildungswesen und im Sozialbereich.
Wenn Barreiro sagt, die letzten 5 Jahre hätte die Bekämpfung der Korruption stagniert, ist das ein Schlag in das Gesicht des zum Monatsende aus dem Amt scheidenden Präsidenten Martín Torrijos.
Fehlen von Statistiken
In zahlreichen staatlichen Institutionen fehlen seit 2 Jahren wesentliche statistische Daten, die für die Wirtschaft und die Planung dort von erheblicher Bedeutung sind. Verzug wird registriert im "Ministerio de Economía y Finanzas", bei der "Autoridad del Canal de Panamá", dem "Ministerio de Comercio e Industrias" und bei der "Autoridad de los Recursos Acuáticos".
Ramón Arroyave, Präsident der "Unión Nacional de Pequeñas y Medianas Industrias" sagt, es wäre, als ob man auf dem Meer navigiere, und der Leuchtturm ist ausgeschaltet. In Zeiten einer weltweiten Krise wären hinreichend viele Daten von besonderer Bedeutung.
Skorpione
25 Personen hat er mit seinem Stich in den letzten 8 Jahren in Panamá getötet, der Skorpion Tityus (alacrán Tityus). Das gibt das Gesundheitsministerium bekannt.
Gerade in der Regenzeit treten diese netten Tierchen häufiger auf. Im Juni 2007 waren zwei Kinder von 4 und 6 Jahren Opfer eines Skorpionstiches.
Es gibt drei Skorpionfamilien in Panamá (Ischnuridae, Buthidae und Chactidae). Aus diesen Familien heraus sind in Panamá die Arten Opisthacanthus, Centruroides und Tityus die am meisten verbreiteten. Die allergrößte Verbreitung hat der Skorpion Centruroides. Folgerichtig werden von diesem auch die meisten gestochen. Allerdings ist dieser Stich zwar schmerzhaft, aber soweit keine Allergie vorliegt recht ungefährlich. Der Tityus dagegen ist der giftigste Skorpion Panamás, sein Stich kann tödlich sein.
Verstecke und Nährböden für Skorpione sollte man auf dem eigenen Gelände beseitigen. Hygiene ist wichtig. Kakerlaken und Insekten sind die Hauptnahrungsquelle von Skorpionen. Die Monate Mai und Juni sind am gefährlichsten.
Nach dem Stich sollte eine ärztliche Behandlung spätestens nach 2 Stunden erfolgt sein. Die Symptome des Stiches können sein Erbrechen, Bluthochdruck, Fieber, Krämpfe, Bauchschmerzen, Tachykardie, Atemstillstand, Speichelfluß, Hyperglykämie und akutes Lungenödem.