Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá
Indianische Sprachen anerkennen
In Panamá wird ernsthaft diskutiert, die Sprachen der eingeborenen Indios formal als solche anzuerkennen. Aber nicht nur das.
Die Schulen, die in den indianischen Selbstbestimmungsgebieten wirken, sollen dann bilingualen Unterricht erteilen. Damit wird dann dort nicht mehr nur spanisch gesprochen werden, sondern auch in den angestammten Sprachen der Indios.
Zur Vorbereitung arbeiten das Bildungsministerium und die „Spanish Language Academy“ zusammen. Man wird um Wörterbücher, der Schaffung einer Grammatik etc. nicht herumkommen.
In Panamá leben 7 unterschiedliche Indiogruppen, unter ihnen die Ngäbe, Buglé, Emberás, Wounnan, Kunas und Nasos. Die Indios machen 10% der Bevölkerung aus.
Das Desaster der Post
Vor 10 Jahren war in Panamá beschlossen worden, das System der Post normaler Leistungsfähigkeit zuzuführen. Es hat sich allerdings in der Dekade absolut nicht verbessert.
Weiter kommen Postsendungen, wenn überhaupt, nur verspätet an. Dokumente verschwinden, Geldscheine kommen grundsätzlich nicht an.
Nun soll alles modernisiert und computerisiert werden. Es soll ein modernes Postnetz aufgebaut werden, sagt Jisslena Vidales, Direktorin der „Cotel“, wie die Post heißt. Es werden Investitionen notwendig von ca. USD 10 Millionen.
Das alles aber macht nur Sinn, wenn auch die diebischen und betrügerischen Elemente aus dem Postdienst eliminiert werden.
Bisher nutzen Geschäftsleute in Panamá Serviceanbieter in Miami, wo die reguläre Post hingesandt wird. Auf eigene Rechnung läßt man sich dann die Post zu seinem Geschäfts- oder Wohnsitz zustellen. Da gibt es einige Privatfirmen, die das zuverlässig erledigen.
Die werden natürlich wenig begeistert sein, wenn die reguläre Post einmal normal funktionieren sollte.
Gerüchte um Staatsbesuch
In Honduras wird aus Kreisen des neugewählten Präsidenten Porfirio Lobo berichtet, daß am 9. Dezember Panamás Präsident Ricardo Martinelli zu einem Besuch in Tegucigalpa erwartet wird.
Bestätigt ist diese Meldung noch nicht. Martinelli wäre der erste Präsident, der als solcher Honduras nach dem Putsch besucht. Allerdings hatte Panamá schon vor den Wahlen angekündigt, das Ergebnis der Wahlen anerkennen zu wollen.
Am 8. Dezember, also morgen, reist Lobo zu seinem Amtskollegen und Friedensnobelpreisträger Óscar Arias nach Costa Rica.
Um die Anerkennung der neuen Regierung entwickelt sich eine interessante Diplomatie. Auf der einen Seite stehen die Realpolitiker aus Panamá und Costa Rica, auf der anderen Seite eher linkspopulistische Regierungen, die nicht sehen wollen, daß Zelaya selbst Verfassungsbruch beging und Honduras wirtschaftlich auf die schiefe Ebene gebracht hatte.
Muttertag
Morgen ist Muttertag in Panamá. Das ist ein offizieller Feiertag.
Die nächsten Nachrichten erscheinen am Mittwoch.