Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá
BID finanziert Modernisierung des Finanzamtes
Das freut den Steuerzahler.
Die „Banco Interamericano de Desarrollo“ (BID) finanziert mit einem Darlehen in Höhe von USD 200 Millionen die Modernisierung des Steuerwesens in Panamá.
Panamá soll an den Standard der Finanzverwaltung der sog. „zivilisierten Welt“ herangeführt werden.
Natürlich wird nun betont, daß das für die vielen Investoren aus dem Ausland von Vorteil sei – was es einerseits auch ist.
Natürlich kann der Staat mit modernen Systemen verläßlicher kalkulieren. Natürlich kann das Erfassungssystem und die Arbeit der Steuerberater und Buchhalter effektiver werden.
Mit der Steuerreform dieses Jahres konnten die Einnahmen des Staates deutlich verbessert werden – trotz Absenkung der Einkommensteuer. Eine bessere Erfassung hilft erneut weiter und wird „Taschenspielertricks“, mit denen sog. „Steuerexperten“ derzeit hantieren, überwiegend den Garaus machen. Höhere Transparenz erleichtert im Ergebnis die Arbeit der demnächst eingerichteten Finanzgerichtsbarkeit im Land (Tribunal Administrativo Tributario).
Allerdings soll auch die Kontrolle der Staatsverschuldung effektiver werden, und Geldknappheiten oder Unregelmäßigkeiten in einzelnen Behörden leichter sichtbar machen.
Der Informationsaustausch mit dem Ausland wird selbstredend auch erleichtert. Für Unternehmen ist das oft von Vorteil. Für Privatinvestoren ist das unwichtig dann, wenn sie nicht so dämlich sind, ihr Geld bei Banken anzulegen, statt die vielfältigen unregulierten und lukrativen Möglichkeiten im Land zu nutzen.
Hochwasser auch im Darién
Letztlich überall in Panamá machen sich die Folgen der heftigen Niederschläge bemerkbar.
Zuletzt war im Darién der Río Sambú im Distrikt Chepigana über die Ufer getreten. Betroffen waren die Menschen in Capetí, La Peñita, Biroquerá, El Coco, Sambú, Puerto Indio, Jingurudó und Manené. 2.300 Personen waren zu evakuieren, 411 Viviendas sind in Mitleidenschaft gezogen worden.
Der Präsident des indianischen Kongresses der Comarca Emberá Wounaan, Edilberto Dogiramá, forderte Trinkwasser und Lebensmittel an.
Die Wetterfrösche sagen, das Dreckwetter würde sich bis in die dritte Dezemberwoche hinein erstrecken. Es könne sogar sein, daß wir in Panamá ein verregnetes Weihnachtsfest erleben.
Eigentlich ist Weihnachten schon Trockenzeit. Es gibt aber auch Meteorologen, die behaupten, wegen des aktuellen La Niña Effektes könne sich der Regen bis in den März erstrecken – allerdings würde das nicht bedeuten, daß es Dauerregen gäbe. Der Atlantik ist derzeit wärmer, der Pazifik wegen La Niña kälter. Das begünstige den Zug von Kaltluftsystem nach Mittelamerika. Nach Berechnungen würden zwei von denen sogar bis Panamá kommen können – sonst ist irgendwo bei Nicaragua deren Ende angesagt.
Im Ergebnis würde das aber tatsächlich bedeuten, daß die Trockenzeit ins Wasser fiele.
Glücklicherweise irren auch Meteorologen. So gibt Hoffnung, daß das Wetter seit Samstag sich doch wieder allmählich freundlicher gestaltet.