Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá
Der erste Riß
Einen guten Monat nach der Einweihung machen sich bereits Baumängel bei der Cinta Costera bemerkbar.
USD 189,1 Millionen Dollar hat die Firma Odebrecht erhalten für den Bau der neuen Prachtstraße, die noch gar nicht wirklich fertig ist. Und nun treten bereits die ersten Risse im Straßenbelag auf. Es steht zu befürchten, daß wieder einmal von Vertragspartnern Torrijos Pfuscharbeit geleistet worden ist.
Zu besichtigen ist der erste Riß zwischen dem Hotel Miramar und der ersten Fußgängerüberführung von Paitilla aus gesehen.
Panamás neuer Alcalde Bosco Ricardo Vallarino kündigte eine sofortige Besichtigung der Struktur des Fahrbahnbelages an. Die Stadt Panamá ist zwar nicht Vertragspartner von der Tiefbaufirma Odebrecht gewesen, wohl aber obliegt der Hauptstadt die Wahrnehmung der Verkehrssicherungspflicht.
3 Spielhallen vor dem Aus
Es ist bekannt geworden, daß 3 Spielhöllen mit "Einarmigen Banditen" im Jahr 1996 Lizenzen ohne jegliche öffentliche Ausschreibung vom Staat übertragen bekommen hatten. Bis dahin hatte der Staat ein Monopol insoweit gehabt, das seinerzeit abgeschafft worden war.
Dies ist geschehen unter dem seinerzeitigen Präsidenten Ernesto Pérez Balladares. Begünstigt von Balladares wurden die Unternehmen Lucky Games S.A., Comput-Bingo S.A. und Competiciones Deportivas S.A. Dieses Trio hat noch nie einen einzigen Cent an Lizenzgebühren an den Staat abgeführt.
Zu allen diesen Unternehmungen unterhielt der Expräsident "besondere Beziehungen". Der mutmaßliche Eigentümer Carlos González Carrasquilla von Lucky Games überwies beständig Summen an eine juristische Person, die unmittelbar Balladares zuzuordnen war. Auch die heute hinter Lucky Games stehenden Personen Roosevelt Lito Thayer und Enrique Pretelt sind der beste Freund des Expräsidenten bzw. sein Schwiegersohn.
Competiciones Deportivas und Comput-Bingo entfalten ihre Glücksspielaktivitäten in Obarrio im "Sala Bingo 90". Unter deren Aktionären findet sich – welch ein Wunder – mit Mario Pérez Balladares der Bruder des Expräsidenten.
Natürlich hat die Martinelli Administration nach Bekanntwerden dieses neuen Korruptionsfalles sofort Untersuchungen eingeleitet. Ricardo Martinelli hat bereits angekündigt, daß davon auszugehen ist, daß die Lizenzen jetzt recht schnell widerrufen werden.
Der "Cambio Democratico" geht weiter in Panamá.
Panamá, Perú und Bolivien wachsen weiter
Nach einer Studie der Weltbank sind es die Länder Panamá, Perú und Bolivien, die 2009 in Lateinamerika trotz Wirtschaftskrise Wachstumsraten erreichen. Die Studien wurden im bolivianischen La Paz vorgestellt von Weltbankrepräsentant Óscar Avalle.
Lateinamerika insgesamt verzeichnet bessere Werte als die USA, Europa und Japan.
Lateinamerika sei weit stabiler als in der Vergangenheit, in der eine derartige Krise weit gravierender durchgeschlagen hätte, so Avalle. Auch in Sachen Preisstabilität hätte Lateinamerika große Fortschritte gemacht.
Wo ist das Geld?
Das Hausbauministerium untersucht den Verbleib von USD 17 Millionen, die teilweise im Rahmen einer 40%igen Anzahlung an Hausbaufirmen vom Staat ausgezahlt worden waren. Teilweise wurden die Projekte dann nie umgesetzt – das Geld kam aber auch nicht zurück. Andere Bauvorhaben wurden unvollendet stehengelassen.
Es handelt sich um Projekte der Torrijos Administration im Bereich der Wohnraumbeschaffung zugunsten sozial schwacher Bevölkerungsschichten. Es werden insgesamt 94 derartige Projekte untersucht aus den Jahren 2007 bis 2009.
Der im Ministerium mit dem Fall betraute Direktor Carlos Duboy spricht von ca. 60.000 Wohneinheiten, die nicht abgeschlossen wurden.
Erdstoß in Chiriquí
Ein Erdstoß der Stärke 4,9 auf der nach oben offenen Richterskala wurde Dienstag in Chiriquí registriert in Bereich des Vulkans Barú.
Das Epizentrum lag 15 km nordwestlich von Puerto Armuelles in einer Tiefe von 5 km. Es gab keinerlei Schäden. Es handelt sich um das Gebiet Panamás, das am häufigsten von Erdbewegungen betroffen wird.