Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá
Wirtschaftliche Aktivität
Der panamaische Wirtschaftsindex „Índice Mensual de Actividad Económica“ (IMAE) ist im August im Vergleich mit August 2008 um 3,4% gefallen. Das war der stärkste Rückgang seit 1999, dem Jahr, in dem der Index ins Leben gerufen worden war.
Der akkumulierte Index auf das laufende Jahr bezogen lag im August noch mit extrem dünnen 0,01% über dem Wert des Vorjahres.
Heruntergezogen wird der Index durch die Bereiche Fischerei, Landwirtschaft, Handel, Industriefertigung, den Immobilienmarkt und Finanzdienstleistungen.
Positiv entwickelten sich bislang im Krisenjahr 2009 die Strom- und Wasserwirtschaft, das Bauwesen selbst (staatliche Infrastrukturarbeiten), Minenförderung, das Sozialwesen, der Transport, das Lagerwesen und die Kommunikationsbranche.
Von September bis Dezember erwartet Enrique De Obarrio, Expräsident der „Asociación Panameña de Ejecutivos de Empresa“ wieder einen deutlichen Anstieg. Juli und August waren nicht zuletzt deshalb schwach, weil in diese Zeit der Regierungswechsel fiel. In Zeiten eines Regierungswechsels gäbe es in Panamá typischerweise wirtschaftlichen Stillstand.
Schlüsselthemen der Doppelbesteuerungsabkommen
Panamá ist dabei, einige Doppelbesteuerungsabkommen abzuschließen. Mit Italien hat die erste Verhandlungsrunde schon stattgefunden.
Ein offizieller Berater der Regierung Martinelli ist Luis Eduardo Ocando Bustamante der Firma Ernst & Young.
Er weist darauf hin, daß die Regelungen der Freihandelszone von Colón zu erklären sind wie Regelungen in Entwicklungsprojekten wie etwa Howard („Panamá Pacifico“). Auch muß mit Vorsicht agiert werden bei Regelungen für multinationale Unternehmen mit Sitzen in Panamá. An den Steuerbefreiungen ist festzuhalten, und das ist den jeweiligen Verhandlungspartnern klar zu machen. Wegen derartiger sachlich gerechtfertigter Sonderregelungen ist Panamá noch lange keine Steueroase.
Ein wichtiges Thema seien auch die Remesas, Einkommen von Panamaern aus dem Ausland, die nach Panamá überwiesen werden.
Dollar 12% gestiegen
Eine Falschmeldung? Global betrachtet ja. Im konkreten Einzelfall nicht.
Die unbegrenzte Nutzung des Dollar ist in Chávez Venezuela untersagt und nur noch auf vorrangige Kaufbedürfnisse beschränkt. Die Folge davon ist ein Schwarzhandel mit Dollar in Venezuela. Die Dollar in Venezuela, die effektiv im grauen Markt im Umlauf befindlichen Banknoten, stammen primär von Banken in Panamá. Diese hatten nun 3 Tage am Stück wegen der patriotischen Feiertage geschlossen. Die Folge: Der Schwarzmarktkurs für den Greenback ist in Venezuela sofort um 12% nach oben geschnellt.
In Panamá existieren um die 10 venezolanische Firmen, die den Markt ihres Landes mit Dollar für den Parallelmarkt dort versorgen.
3 Tage schwerster Niederschläge
Weite Teile Panamás haben 3 Tage sehr schwerer Niederschläge hinter sich. Verursacht wurde alles durch ein tropisches Schlechtwettersystem, das sich vor der Küste Nicaraguas sogar zum Hurrikan Ida weiterentwickelte.
Am schwersten betroffen waren wie immer Bocas del Toro und Chiriquí. Zu Überschwemmungen und Erdrutschen kam es aber auch in Veraguas und auf der Halbinsel Azuero. In Chriquí wurde das erste Todesopfer gemeldet. 280 Personen sind betroffen durch die schweren tropischen Niederschläge in Chiriquí – sogar 430 Personen und 84 Viviendas in Veraguas, konkret im Distrikt Soná.
Benzin ab Samstag erneut teurer
Mit den Rohölpreisen wird auch der Treibstoff an den Tankstellen wieder teurer.
Der zulässige Höchstpreis für Superbenzin steigt um 13 Cents pro Gallone, der für Normalbenzin um 14 Cents. Diesel wird 11 Cents teurer.
Die Gallone Superbenzin darf ab Samstag in der Hauptstadt (und Colón) nicht mehr kosten als USD 3,13.