06. / 07. Juni 2009

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Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá


Höchste Rate von Auslandsinvestitionen in ganz Lateinamerika

Klar, in absoluten Zahlen ausgedrückt fließen in kein Land Lateinamerikas mehr Gelder an Auslandsinvestitionen als nach Brasilien. Die brasilianische Landmasse stellt aber aber die Hälfte von ganz Südamerika dar. Die ehemals portugiesische Kolonie ist nicht auseinandergefallen wie die spanischen Besitztümer.

Beachtenswert: Gemessen am Bruttoinlandsprodukt liegt Panamá klar an der Spitze Lateinamerikas an Auslandsinvestitionen.

Das ergeben die Zahlen der ECLAC der Vereinten Nationen wie die des IWF. Mehr als 2,4 Milliarden Dollar sind im Jahr 2008 nach Panamá geflossen, das waren 26% mehr als im Jahr 2007. Damit kamen 10,4% der 23,1 Milliarden Dollar schweren Wirtschaft aus dem Ausland herein.

In Brasiliens 1,5 Billionen Dollar schwere Wirtschaft flossen aus dem Ausland 45,1 Milliarden Dollar. Brasilien hatte somit sogar einen Anstieg zu verzeichnen von 30% im Vergleich zu 2007. Aber der Anteil an der Gesamtwirtschaft betrug halt nur 2,9%.

Panamá wird gefolgt von Chile und Nicaragua. Nach Chile flossen total USD 16,8 Milliarden. Auch in absoluten Zahlen belegt Chile damit den zweiten Platz – insoweit halt hinter Brasilien.

Digitalfernsehen

Im Mai des kommenden Jahres wird in Panamá das analoge Fernsehen zu Grabe getragen – allerdings wird der "Trauermarsch" bis ins Jahr 2020 dauern, solange wird es das alte System noch parallel geben.

Im Mai 2010 jedenfalls hält auch in Panamá das digitale Fernsehen Einzug.

Aufgrund einer Vereinbarung mit der Europäischen Kommission übernimmt Panamá den europäischen Standard DVB-T. Wie in Kolumbien und Uruguay scheint sich Lateinamerika insgesamt auf den europäischen Standard zu einigen.

Die Nutzer werden einen Konverter kaufen müssen, der im Preis schwankt zwischen USD 30,00 und USD 70,00. In Betrieb sind im Land ca. 770.000 Fernsehgeräte.

Handel mit Taiwan rückläufig

Obgleich zwischen Panamá und Taiwan ein Freihandelsabkommen in Kraft ist seit 2004, entwickeln sich die Geschäftsbeziehungen zurück.

Der Handel zwischen den beiden Ländern ist im ersten Quartal völlig eingebrochen: -66,9%.

In dieser Zeit hat Panamá nur Güter nach Taiwan exportiert im Gegenwert von USD 1,9% (Rückgang von 78,8%). Lebensmittelexporteure Melo erklärt das mit der großen Entfernung. Die Produkte für den taiwanischen Markt verkäuflich zu machen wäre zu kostenintensiv und lohne sich nicht.

Regierung zahlt nicht

Bislang hat die Regierung Torrijos noch nicht einen einzigen Cent ausgezahlt aus den "Euro Certificados". Diese wurden geschaffen als Schadensersatz, nachdem die zwischenzeitlich abgewählte Regierung es verpennt hatte, rechtzeitig bei der Kommission der EU die Verlängerung der Steuerbefreiung für Exporte nach Europa zu beantragen.

Meeresproduktexporte aus Panamá nach Europa sind danach um 25% zurückgegangen wegen der verschlechterten Wettbewerbssituation im Vergleich mit Ländern, deren Regierungen weniger schlafmützig waren.

Transport auf Schienen stockt

Es gibt in Panamá zwischen Atlantik und Pazifik nicht nur den Transport durch den berühmten Kanal. Große Bedeutung hat auch der Schienentransport.

Die "Panama Canal Railway Company" transportiert Güter parallel zum Kanal per Eisenbahn, etwa wenn es darum geht, Waren auf andere Schiffe auf der jeweils anderen Seite des Kanals per Schiff oder wie auch immer weiter zu transportieren. Ein großes Schiff macht schließlich nicht zweimal in Panamá einen Zwischenstop.

Bedingt durch die weltwirtschaftliche Krise sind diese Transporte in den ersten vier Monaten des Jahres um ca. 30% zurückgegangen, erklärt Präsident Thomas Kenna von der Eisenbahngesellschaft. Man betreibe jetzt Kostenreduzierung, wo immer das möglich sei. Andererseits will man die Kapazitäten nicht wirklich abbauen, denn jeder Wirtschaftskrise gehe auch wieder einmal zu Ende.

Ein leichtes Ansteigen der Containertransporte sei schon wieder festzustellen, es bestünde die Hoffnung, daß man einen Teil der Verluste im zweiten Halbjahr wieder aufholen könne.

Im Jahr 2008 waren auf der Schiene 362.000 Container transportiert worden. 2007 waren das noch 225.000 gewesen, 2006 115.000. Vor der Krise war der Schienentransport somit extrem stark gewachsen.

Virus A(H1N1) in Panamá

13 neue Fälle sind bestätigt worden. Die Gesamtzahl der Infizierten beläuft sich auf 179.

112 Fälle betrifft Schulkinder unter 15 Jahren.

Benzinpreiserhöhung

Dieses Wochenende wird der zulässige Höchstpreis für den Treibstoff an den Tankstellen wieder erhöht.

Normalbenzin wird 15 Centsa teurer, Superbenzin 14 Cents. Diesel wird pro Gallone um 13 Cents im Preis heraufgesetzt.

Der zulässige Höchstpreis in Panamá und Colón pro Gallone beträgt dann mithin für Normalbenzin USD 2,94, für Superbenzin USD2,78 und für normalen Dieseltreibstoff USD 2,21.