Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá
Ohne „Klick“ in Portobelo
Es gibt drei berühmte Häfen an der Atlantikküste Lateinamerikas, die von den Spaniern in der Kolonisierungszeit wirklich intensiv genutzt worden sind. Einer ist Veracruz in Mexiko. Dann gibt es Cartagena in Kolumbien. Und dann gibt es noch einen dritten: Portobelo in Panamá.
Aber im Gegensatz zu Veracruz und Cartagena verharrt Portobelo noch immer im „Dornröschenschlaf“. Davon überzeugte sich zuletzt eine nicht unwichtige Mitarbeiterin von „Google“ direkt vor Ort in Portobelo. Sie ist die Kommunikationschefin des Unternehmens für Kolumbien, Mittelamerika und die Karibik. Ein „Klick“ in ihrer Suchmaschine bringt allenfalls dürftige Ergebnisse zu „Portobelo“. Das mag eine Schwäche von „Google“ sein. In erster Linie ist das aber ein Versäumnis von Panamá selbst, das sein historisches Erbe bislang nur schlecht verwaltete und sich daran orientierte, wo die USA einst Straßen gezogen hatten, um sich entlang dieser Straßen zu entwickeln. Erst jetzt hat man von Panamá City eine Autobahn in Richtung Colón am Atlantik gebaut, und Orte wie Portobelo kommen nun ins Blickfeld.
Am 25. September fand in Portobelo das traditionelle Kanu Rennen statt. Umrahmt wurde alles sehr festlich, nicht zuletzt mit typisch karibischer Musik. Das ist dort normal – nur hat das das bislang pazifisch geprägte Panamá kaum zur Kenntnis genommen. Ebensowenig wie „Google“ und Frau Susana Pabón. Wettbewerber des Kanu Rennens verrieten ihr während karibischer Musik, sie hätten noch nie Kontakt zum Internet gehabt. Man fange Langusten und hantiere nicht mit einem Computer. Wenn man in einer Nacht 10 bis 15 Langusten fange, die man das Libra für USD 2,00 verkaufen könne, dann wäre das eine gute Nacht gewesen.
Panamá wird die Region nun bekannter machen. Es hat sich viel Urtümliches erhalten an seiner Karibikküste, wo jenseits von Portobelo die Landbevölkerung von Nombre de Dios, Viento Frío und La Guaira (gegenüber der Isla Grande) erst jetzt an moderne Kommunikationsleitungen angeschlossen wird.
Susana Pabón fragte, wie es sein kann, daß bei ihrer Ankunft am Flughafen nicht ein einziges Prospekt auf einen Ort wie Portobelo aufmerksam gemacht hätte. Und in der Tat sind es eher Ausländer, die die Karibikküste Panamás derzeit entdecken. Das sind nicht nur Europäer. Es erscheinen Gäste aus dem Senegal wie die des Nationalballets, eingeladen von dem japanischen Filmemacher Toshi Sakal. Die afrikanischen Musiker der Gruppe „Toure Kunda“ unter Leitung von Kali Bamba fühlen sich wie „zu Hause“, der Rhythmus der hiesigen Musik sei wie der in Afrika. Man könne gut zusammen musizieren. In Portobelo existiert eine traditionelle Musikschule, an der derzeit 63 Kinder der Stadt teilnehmen. Vergangenes Wochenende gab es wieder ein Konzert der Schule – sehr karibisch, also afrikanisch inspiriert.
Das „karibische Panamá“ beginnt, entschleiert zu werden.
Ventilklappen von Hyundai für Kanal Schleusen
Das Konsortium „Grupo Unidos por el Canal“ (GUPC), das im Rahmen der Kanalerweiterung den technisch anspruchsvollen Kuchen des Gesamtvorhabens abbekommen haben, hat einen Vertrag geschlossen mit den Südkoreanern von „Hyundai Heavy Industries“
Diese liefern die Ventilklappen für die neuen dritten Schleusen für die Megatanker, die das Konsortium baut.
San Felipe: Fischmarkt
Die neue Heimat der Fischer in San Felipe ist zu 80% fertiggestellt.
Der Fischmarkt wird erstellt in Form von diversen quaderförmigen Einheiten. Dort wird sich künftig der Handel mit den Meeresfrüchten und Fischen abspielen. Gebaut wird alles von der brasilianischen Firma „Norberto Odebrecht“ für USD 13 Millionen.
Zusammen mit der Erweiterung der Cinta Costera in Richtung Altstadt ist das ein „Aufwasch“. Denn der Standort der hauptstädtischen Fischer ist Teil des dort entstehenden Landungssteges mit „Multifunktionscharakter“.