Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá
Besorgte Lateinamerikaner
Man schaut in Lateinamerika besorgt, inwieweit sich eine neue Finanzkrise in der Welt ausbreitet. Man spricht über die Schuldenkrise in Europa, über Griechenland – noch weniger über England und den Dollar. Aber man fühlt, daß die Situation sich wieder gefährlich zuspitzt. Kommt wieder eine Welle hereingebrochen wie zwischen 2007 und 2009?
Im Rahmen eines von „Reuters“ veranstalteten Forums über Investitionen in Lateinamerika tauschten zahllose Unternehmer, Fondverwalter und diverse Funktionäre sich aus. Vertreten waren die führenden Banken, Vertreter der Minengesellschaften, Industrielle, Vertreter von Fluggesellschaften, die Bauwirtschaft – zugegen waren Minister, Zentralbänker.
Man diskutierte ganz offen die Herausforderungen, die sich stellen, wenn es den erwarteten schweren finanziellen und wirtschaftlichen Rückschlag gibt.
Immerhin kalkuliert „Moody´s“ einen Finanzierungsbedarf in Lateinamerika insgesamt von 8% des Bruttoinlandsproduktes – zumeist für zukunftsträchtige Vorhaben und nicht für Schuldenbedienungen.
Aber fliegen mal wieder Trümmer um die Welt, ausgelöst erneut von den westlichen Industrienationen, dann muß man darauf vorbereitet sein.
Vieles deutet darauf hin, daß es zu beständig mehr Miteinander zwischen Asien und Lateinamerika kommen wird – unter immer weiterem Ausschluß der neurotischen und maroden westlichen Industrienationen.
Überangebot an Apartments
Die Hauptstadt leidet an einem Überangebot an Apartments. Zwischen 5.000 und 8.000 Luxusapartments gibt es zuviel. Und mehr Projekte entstehen bzw. sind geplant.
Vizepräsident Wilson Ruiz der „Association of Real Estate Brokers“ erklärt, dabei handele es sich um Apartments die mehr kosten als USD 250.000,00, mehr als 300 Quadrameter haben und gelegen sind in San Francisco, Costa del Este, Avenida Balboa und Bella Vista.
Infolgedessen ist der Wert der Baugenehmigungen im laufenden Jahr im Vergleich zur identischen Periode des Vorjahres gefallen um USD 87,3Millionen.
Anders sieht es aus im Bereich des Eigenheimbaus für Einheimische mit normalem panamaischen Verdienst. Die Regierung will die Errichtung des Baus von 70.000 Wohneinheiten in den kommenden 5 Jahren fördern, so daß die Bauindustrie auch weiter beschäftigt sein wird, so der Volkswirtschaftler Manuel Ferreira der Kammer für Handel und Industrie in Panamá.
Viel Regen derzeit
Die Trockenzeit ist noch gar nicht richtig zu Ende. Aber es schüttet mancherorts in Panamá, was der Himmel nur so hergibt.
Alarmierende Zustände herrschen inzwischen in Tocumen, Pacora und Juan Díaz – was nicht bedeutet, daß der Flugverkehr in irgendeiner Weise beeinträchtigt wäre. Aber die heftigen Niederschläge seit Montag Nachmittag haben die Flüsse Pacora und Cabra bis zur „Oberkante“ gefüllt. In der Vía Ricardo J. Alfaro (Tumba Muerto) haben die Abwasserkanäle die Wassermengen nicht mehr aufnehmen können und es bildeten sich seeartige Flächen. Infolgedessen kam es selbst auf den Corredores Norte und Sur zu erheblichen Verkehrsstaus. Auf der Panamerikana Arraiján-La Chorrera bildeten sich ebenfalls große Wasserflächen, die zu Verkehrschaos führten.
Erinnern wir uns: US-amerikanische Wissenschaftler hatten wegen El Niño eine besonders lang andauernde Trockenzeit vorausgesagt. Aber die USA behaupten ja auch, der Dollar sei eine stabile Währung.
Panamá trauert mit Kuranyi
Panamás Presse berichtet von der Entscheidung des deutschen Bundestrainers, den derzeit erfolgreichsten Stürmer der Fußball Bundesliga Kevin Kuranyi nicht mit zur WM nach Südafrika mitzunehmen. Man leidet quasi mit dem „Landsmann“ mit.
Kuranyi ist nicht nur Deutscher, sondern auch Brasilianer und Panamaer. Kuranyi hat eine panamaische Mutter und ist in Panamá aufgewachsen.
Deutschland wird bei der WM also nicht der heimliche Favorit der Panamaer sein.