Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá
Drei Gebote
Für den milliardenschweren Ausbau des Panamákanals geht es jetzt um den Bau der neuen Schleusen, die auch Supertanker passieren können, für die die bisherigen Schleusen zu klein sind.
Im Rahmen der Ausschreibung kamen vier Konsortien in die engere Wahl. Innerhalb der gesetzten Frist haben jetzt aber nur drei Konsortien ein konkretes Angebot vorgelegt. Es handelt sich hierbei um Bechtel, Taisei und Mitsubishi zusammen mit der Grupo Unidos. Verzichtet auf die Abgabe eines Angebotes hat das Konsortium Atlántico-Pacífico de Panamá, angeführt von der französischen Bouygues Travaux.
Zunächst werden die technischen Vorschläge geprüft, danach geht es um den Preis. Das geschieht aber erst im Juni oder Juli. Die Preisgebote sind verwahrt bei der Nationalbank Panamás.
Die Arbeiten selbst sollen im Dezember beginnen, also der Bau des dritte „Sets“ von Schleusen zusätzlich zu den schon bestehenden zwei „Sets“. Diese „Megaschleusen“ sind der Hauptkostenfaktor bei der Kanalerweiterung. Die Kosten sind veranschlagt auf USD 2,7 Milliarden. Das neue Rückhaltebecken wird weitere USD 620 Millionen kosten. Diese Summen repräsentieren bereits 65% der Gesamtausbaukosten.
Im Jahr 2014 soll alles fertig sein. Dann wird die Wirtschaftskrise hoffentlich überwunden sein.
Steigende Kredite
Die panamaische Bankenaufsicht teilt mit, daß die Privatkredite im Januar im Vergleich zum Januar 2008 gestiegen sind um 14,3%.
Hypothekenkredite sind gestiegen um 11,7%, Überbrückungskredite für Baumaßnahmen gar um 40,1%. Handelskredite stiegen um 10,2%.
Eine Kreditklemme existiert in Panamá mithin nicht.
Expocomer 2009
Gestern Vormittag hat sie eröffnet, die große Regionalmesse Mittelamerikas in Panamá, die „Expocomer 2009“. Wir berichteten bereits über die diesjährige Messe.
Immobilienmesse in Kanada
Vom 24. bis 26. April veranstaltet Panamá im „International Centre“ von Toronto das zweite Mal die Messe, in der Immobilien in Panamá vorgestellt und konkret angeboten werden. 50 panamaische Unternehmen werden teilnehmen.
Speziell Kanadier wählen verstärkt Mittelamerika – und hier wiederum bevorzugt Panamá – zu ihrem Altersruhesitz. Es kommen auch immer mehr Europäer.
Torrijos auf Abschiedsreisen
Panamás scheidender Präsident Martín Torrijos tritt jetzt noch zwei Auslandsreisen an. Eine führt ihn nach Venezuela, die andere nach Kolumbien.
Mit Hugo Chávez will Torrijos reden über eine Beteiligung am Petrocaribe Abkommen. Venezuela stellt ausgewählten Staaten sein Öl zu besonderen Bedingungen zur Verfügung. Gezahlt werden kann oftmals durch Lieferung anderer Güter, etwa durch Lebensmittel, die Venezuela derzeit dringend benötigt.
Sicher weiß Panamás noch amtierender Präsident die charakterlichen Eigenschaften von Chávez einzuordnen. Aber weiß er, daß das Öl Venezuelas extrem schwefelhaltig und nur schwer zu verarbeiten ist? Am besten beherrschen die Verarbeitung des venezolanischen Öls ausgerechnet die USA.
Vielleicht sagt Torrijos in Caracas besser nur Good Bye und nicht mehr.
Dem Wahltag entgegen
Noch 60 Tage sind es bis zu den Wahlen. Der in den Umfragen führende Oppositionskandidat Ricardo Martinelli gab nun bereits bekannt, wer im Falle seines Wahlsieges alles dem Kabinett angehören könnte.
Wirtschaftsminister soll Frank de Lima werden. Er steht für den Vorschlag, in Panamá eine einheitliche steuerliche Flat Tax einzuführen in Höhe von 10% oder 15%.