Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá
Zu doof für die Uni
Dieses Ergebnis ist beschämend.
50% der Bewerber schafften die Zulassungskriterien nicht für die Aufnahme in die Universidad Tecnológica de Panamá“ (UTP), also die Technische Universität.
Es gab 8.339 Bewerber, nur 4.150 haben bestanden.
Die für die Aufnahme zuständige Direktorin Mayra Cordero de Espinoza der UTP erklärte, ausgerechnet die mathematischen Grundkenntnisse hätten gefehlt – neben den sprachlichen. Bei den sprachlichen Problemen sei die häufige Unfähigkeit aufgefallen, gelesene Texte zu verstehen.
An der UTP studieren derzeit ca. 16.000 Studenten. Einige gibt es schon, die die Aufnahmekriterien verstehen.
Aber das Ergebnis ist gleichwohl ein Desaster und belegt, dass auch in der Bildungspolitik Panamá auf den von Martinelli versprochenen Wandel angewiesen ist. Das alte Politiker Establishment hat total versagt. Die Durchfallquoten sind schliesslich schon seit Jahren sehr hoch – und seit Jahren hat man nichts getan in der vorbereitenden Schulausbildung.
13% für die Bildung
13% oder USD 1,4 Milliarden sind im Haushaltsentwurf für 2010, wie er jetzt dem Parlament vorliegt, für die Bildung vorgesehen. Das sieht gut und vernünftig aus, meint auch der Volkswirtschaftler Aristides Hernández.
80% des Etats fliessen in die Bezahlung des Lehrpersonals und die Schulverwaltung, 20% stehen zur Verfügung für Schulneu- und -ausbauten etc.
Treffen abgesagt
Die Regierung hat das für gestern anberaumte Treffen mit den Vertretern der Unternehmungen der Zollfreizone von Colón abgesagt.
Im Vorfeld des Treffens hätten die Töne, die aus der ZLC zu vernehmen waren, belegt, dass ein Treffen vertane Zeit sei. Man will dort offensichtlich nicht verstehen, dass „Zollfreiheit“ nicht gleichzusetzen sein mit „Einkommensteuerfreiheit“.
In der Zeit von 1948 bis 1996 zahlten die Unternehmen der ZLC eine Einkommensteuer von 8,5%, danach wurde Einkommensteuerfreiheit verfügt – ein Privileg, das Viele gern hätten.
Die Zahlung wieder von 8,5% ist nun erneut in der Diskussion in der Nationalversammlung; darüberhinaus eine 10%ige Besteuerung der Dividendengewinne.
Es gibt weltweit keine Zollfreizone, die den Gewerbetreibenden in Zollfreizonen auch noch Einkommensteuerfreiheit gewähren.
Infrastruktur und Staatsverschuldung
Präsident Martinelli plant in seiner 5jährigen Amtszeit – dringend notwendige – Infrastrukturinvestitionen in Höhe von USD 12 Milliarden. Das muss gegenfinanziert werden und darf nicht nur die Verschuldung des Staates erhöhen.
Darauf weist Marco Fernández hin, Sozius der Beratungsgesellschaft „Indesa“. Eine steigende Verschuldung Panamás würde sich u.a. negativ auswirken hinsichtlich des Zieles, den Investment Grade bei den Ratingagenturen zu erreichen mit der Folge günstigerer Kreditzinsen.
Unmöglich ist das allerdings nicht.
Bei einem durchschnittlichen Wachstum des Bruttoinlandsproduktes von 5% p.a. kann die Rechnung aufgehen.
Auch Domingo Latorraca von „Delloite“ befasst sich mit dem Thema. Es sei seriöse Finanzpolitik zu betreiben. Die laufenden Einnahmen des Staates müssen korrespondieren mit den Ausgaben, dann rechnen sich auch Kreditaufnahmen.
Verfolgt man die aktuelle Besteuerungsdebatte, dann scheint das die Regierung verstanden zu haben. Der Staat darf nicht auf – vernünftige – Einnahmen verzichten, es gibt keinen Platz für Privilegien. Dann kann die Steuerbelastung für die breite Masse sogar fallen. Die Balance macht es.
Da war in der Vergangenheit viel aus dem Ruder gelaufen, weil die „finanzielle Balance“ nur in den Geldbeuteln des am 3. Mai abgewählten alten Establishments gestimmt hatte.
Sicherheit für Palacio de Las Garzas
Der Präsidentenpalast Palacio de Las Garzas liegt inmitten der historischen Altstadt. Es stösst deshalb nicht auf ungeteilte Zustimmung, dass der Palacio de Las Garzas aus Sicherheitsgründen an vier Stellen abgesperrt wird.
Tagsüber sollen die Sicherheitstüre allerdings in der Regel geöffnet sein.
Gripe A/H1N1
Bis zum Ende der Woche erhöhte sich die Anzahl der Todesfälle aufgrund der Schweinegrippe in Panamá auf 9.
Die zwei jüngsten Todesopfer sind ein 24jähriger Mann und ein Baby von 8 Monaten.
712 Infizierte wurden bislang offiziell registriert.