Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá
Distanz Panamá – USA wächst
Schaut man genau hin, scheint sich das Verhältnis zwischen den USA und Panamá deutlich abzukühlen.
Industrie- und Handelsminister Roberto Henríquez erklärte zuletzt in „RPC Radio“, das noch immer schwebende Freihandelsabkommen hätte keine besondere Bedeutung für Panamá und schliefe vor sich hin. Seinetwegen könne die Ratifizierung durch die USA „auch noch einige Jahre länger“ dauern.
Außer mit Panamá hätten die USA auch die ausgehandelten Freihandelsabkommen mit Kolumbien und Südkorea nicht ratifiziert. Daraus ist zu folgern, daß Freihandel für die USA derzeit nur von untergeordneter Wichtigkeit sei. Ob das für den Hauptnutzer des Kanals weise sei, sei eine andere Frage.
Außerdem halte Panamá „längst nach anderen Märkten Ausschau“. In der Tat konzentriert sich das Interesse Panamás immer mehr auf Asien.
Am 14. Mai reist der Minister darüberhinaus nach Kanada, um ein ausgehandeltes Freihandelsabkommen zu unterzeichnen. Kurz danach reist er nach Spanien, um dort ein Handelsabkommen zu unterzeichnen.
Außerdem erwartet man, daß das Handelsabkommen zwischen der Europäischen Union und Mittelamerika und Panamá als teilweise eigenständigem Vertragspartner bald unter Dach und Fach ist.
Prioritäten verschieben sich. Martinelli ist sicher nicht angetreten als Gegner der USA. Auf dem Weltwirtschaftsgipfel in Kolumbien vor einigen Wochen hatte er gleichwohl bereits erklärt, man hätte aufgehört darauf zu drängen, daß die Administration Obamas sich um das Abkommen bemühe.
Eine einstige Weltmacht begibt sich ins Abseits.
Neue Münzpolitik Panamá
Immer mehr Gerüchte ranken sich um die neue Münzpolitik der Regierung Martinelli. Wir selbst haben diesem Thema einen eigenen Beitrag gewidmet (X).
In der Tat gibt es immer mehr Argwohn, daß da mehr dahintersteckt.
Zunächst sollen im Februar des kommenden Jahres 40 Millionen Münzen im Wert von einem Balboa ( = 1 Dollar) in Umlauf kommen. Aber es ist bereite beschlossen, auch Münzen im Wert von 2B./ und 5B./ in Umlauf zu bringen.
Setzt sich Panamá vorsichtig vom einsturzgefährdeten Dollar ab? Baut man nur ein Auffangnetz für den Fall des Dollar Absturzes?
Wir beobachten die Entwicklung jedenfalls genau.
Stromausfälle in Chitré
In der Provinz Coclé mehren sich die Beschwerden bei der Stromlieferfirma Union Fenosa wegen häufiger Stromausfälle.
Die Ausfälle würden auch Schäden an Elektrogeräten verursachen.
Union Fenosa verweist darauf, daß zahlreiche Ausfälle der letzten Zeit nicht auf Verschulden von ihnen zurückzuführen wären. In letzter Zeit hätten sich Fälle gehäuft, daß LKW Stromleitungsmasten umgefahren hätten.
Nun treffen solche Ausfälle nicht nur die Provinz Coclé. Aus Coclé bezieht beispielsweise auch Coronado (Panamá Oeste) seinen Strom. In der Tat gab es hier zuletzt öfter mal kurze Aussetzer.
Aber dagegen schützt man sich mit Vorschaltgeräten, die zu hohe Spannungen abwehren und mit UPS. Stereoanlage und Computer müssen nicht betroffen sein.
Stundenlange Stromausfälle in Boquete
Sonntag gen 14 Uhr haben Stürme – die Rede ist auch von einem Tornado – elf uralte eiserne Strommasten umgerissen.
Erst am Montag gegen 9 Uhr vormittags kehrten zivilisierte Verhältnisse zurück. Einige Kühl- und Gefrierschrankinhalte sollten wohl ein „Fall für Hugo“ geworden sein.
Schadensersatzklagen bitte direkt Petrus zustellen.