Diese Woche in Panamá
Regierungsmehrheit geplatzt
Die Partido Panameñista ist in der Opposition, erklärte am Mittwoch der Abgeordnete dieser Partei, gleichzeitig Assessor im Bürgermeisteramt der Hauptstadt.
Dienstag hatte Präsident Martinelli seinen Außenminister und Vizepräsidenten Juan Carlos Varela entlassen. Entlassen wurde auch Wirtschafts- und Finanzminister Alberto Vallarino sowie Viviendaminister Carlos Duboy und natürlich diverse Vizeminister.
Neuer Vizepräsident wurde Roberto Henríquez, Minister für Handel und Industrie.
Seit geraumer Zeit streiten sich der Cambio Democratico von Präsident Martinelli und die Panameñistas über Verfassungsgesetz Änderungen. Der CD will einen zweiten Wahlgang, wenn im ersten Wahlgang kein Kandidat bei den Präsidentschaftswahlen die absolute Mehrheit erreicht. Außerdem sähe der CD gern die Möglichkeit, daß ein amtierender Präsident wiedergewählt werden darf.
Darüberhinaus scheint es ein Abkommen gegeben zu haben, daß gemeinsamer Kandidat der Allianz Varela von den Panameñistas werden sollte, nachdem zunächst der CD-Chef Martinelli regiert hatte. Zuletzt aber betonte Martinelli, es werde 2014 einen eigenen CD-Kandidaten für die Präsidentschaftswahl geben.
Wir erlebten die vergangenen Tage die „Chronik eines angekündigten Todes“. Inhaltlich ging es um nicht viel. Die Presse Panamás dreht sich nur noch um dieses eine Thema. Es lohnt nicht, das an dieser Stelle aufzuarbeiten.
In Panamá bedeutet „Regierungskrise“ nicht zugleich „Staatskrise“. Panamá ist demokratisch gefestigt, es gab Wachstum unter sämtlichen Präsidenten nach Noriega, egal wie sie hießen, egal, aus welcher Partei sie entstammten.
Konkurrenz für den Kanal?
Durch die internationale Presse geistern Meldungen wie „Eisschmelze öffnet Arktis für die Schifffahrt“. Konkret geht es um den „Nördlichen Seeweg“ vor Russlands Küste und die „Nordwestpassage“ im kanadischen Inselarchipel. Können diese beiden Seewege zwischen Europa und Asien dem Kanal von Panamá „das Wasser abgraben“?
Die Nordwest-Passage ist als Abkürzung zwischen Europa und Asien interessant, doch nennenswerter Schiffsverkehr findet kaum statt. Für die sich öffnenden Wasser fehlen technische Infrastruktur und detaillierte Navigationskarten. Kanadische Medien berichten, daß sich die Fertigstellung einer Marinebasis beim verlassenen Arktis-Örtchen Nanisivik auf das Jahr 2016 verzögern dürfte – dabei sollte sie ursprünglich bereits seit 2008 zumindest teilweise betriebsbereit sein. Auch der geplante Eisbrecher "John G. Diefenbaker" dürfte kaum vor Ende des Jahrzehnts zu seiner ersten Fahrt aufbrechen. Wenn überhaupt.
Die Arktis-Strecken werden auch in Zukunft nur für einen Bruchteil der weltweiten Schifffahrt interessant sein. So glaubt etwa Kristin Bartenstein von der Université de Laval in Kanada, dass die Erfolgsaussichten der Polarroute tendenziell überschätzt werden. Containerschiffe mit ihren strengen Fahrplänen würden die Strecken wohl gar nicht befahren – weil Wetterkapriolen für Verzögerungen sorgen könnten. Andere Schiffe brauchen mehr Sprit, weil die eisverstärkten Rümpfe mehr Antriebsenergie fressen. Dazu kommen die Kosten für begleitende Eisbrecher.
Fazit: Entwarnung – der Kanal bleibt auch in Zukunft eine sprudelnde Geldquelle für Panamá.
„Rey“ kauft „Farmacia Metro“
Die Präsidenten der Rey Gruppe wie der Empresas Metro, S.A., Nicholas Psychoyos, und René Díaz erklärten, daß Rey „Farmacias Metro“ und „Econo Farmacias“ übernimmt.
Rey wird komplett die Aktien der „Empresas Metro, S.A.“ übernehmen.
Bankeinlagen in Panamá + 15,13%
USD 75,758 Milliarden betrugen die Aktiva des panamaischen Bankenplatzes am Ende des ersten Halbjahres 2011. Das waren 15,13% mehr als vor einem Jahr. Die Zahlen wurden von der panamaischen Bankenaufsicht bekanntgegeben.
Digitale Signatur
Die digitale Signatur wird ausgeschrieben für USD 18 Millionen.
Zu leisten hat der Gewinner des Ausschreibungsverfahrens, den Service als solchen, die Installation, das Personaltraining, die Konfiguration, die Beratung, Unterstützung und Einrichtung von Hardware und Software mit lizensierten Produkten.
Bis zum 23. September müssen die Gebote eingegangen sein.
Wirtschaftswachstum und Strombedarf
Panamá wächst und wächst. Damit wächst aber auch die Nachfrage nach Strom, derzeit um 6% alljährlich.
Panamá verfügt aktuell über Strom von 1.418 Megawatt. Der erreichte Spitzen-Konsum erreichte aber auch schon 1.286 Megawatt. Die Stromproduktion muß also gesteigert werden.
Die „Empresa de Transmisión Eléctrica, S.A.“ (Etesa) hat nun einen entsprechenden Wachstumsplan erarbeitet für die Jahre 2011 bis 2025. Erwarteten Wachstumszahlen von jährlich 5,7% bis 6% steht eine geschätzte Zunahme der Stromproduktio gegenüber von jährlich 5,6% bis 5,8%. Das könnte demnach knapp werden.
Wenn nichts geschieht, natürlich nur.
Der Kanal und die Atlantikküste
Die panamaische Atlantikküste im Bereich des Kanals wird als Logistikzentrum für Lateinamerika immer weiter an Bedeutung gewinnen nach dem Abschluß der Erweiterung des Kanals.
Die Häfen „Manzanillo International Terminal“, „Colon Container Terminal“ und „Cristóbal“ weisen bereits jetzt außergewöhnliche Wachstumszahlen aus. Darin spiegelt sich die ökonomische Realität Panamás und Lateinamerikas.
Carlos Urriola, Geschäftsfüher von „Manzanillo International Terminal“, meint, Brasilien entwickeltsich derzeit zu einer Art von „Mini-China“, dazu kommt die Erweiterung des Kanals, die Aussichten seien also schlicht und einfach gut.
Im ersten Halbjahr ist der Umsatz der benannten Häfen um ca. 30% gestiegen.