Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá
Streit im Regierungslager
Nachdem die CD bei der Wahl des neuen Parlamentspräsidenten den Kandidaten Alcibiades Vásquez ihres Koalitionspartners, der Partei der „Panameñistas“, nicht unterstützt hatte, sondern das Mitglied der eigenen Partei durchboxte, haben die „Panameñistas“ auf den Posten des Vizepräsidenten verzichtet. Alle Präsidiumspositionen der Nationalversammlung werden nun vom CD besetzt: Héctor Aparicio (Präsident); Marcos González (1. Vizepräsident) und Ronny Araúz (2. Vizepräsident).
Aus dem Lager der „Panameñistas“ werden nun Stimmen laut, als „Retourkutsche“ bei den Verfassungsgesetzänderungen den Vorschlag der CD abzulehnen, bei Präsidentschaftswahlen einen zweiten Wahlgang einzuführen, wenn im ersten Wahlgang kein Kandidat die absolute Mehrheit erhält.
Die CD will sich nun einen Mehrheit aus dem Oppositionslager suchen.
Die Politik gibt das Bild von Kleinkindern im Sandkasten ab, die sich um eine Schaufel streiten.
Man kann trotzdem gelassen bleiben. Panamá ist seit Jahrzehnten ein Wachstumsland – egal wer regiert.
Cinta Costera: Begrenzte Volksbefragung
Die Tunnellösung zur 3. Phase des Ausbaus der Cinta Costera, der Anbindung der Av. Balboa in Richtung Puente de las Américas (Ave. de los Poetas), scheint endgültig vom Tisch zu sein. Die UNESCO vertrat bekanntlich die Auffassung, eine Untertunnelung der historischen Altstadt könnte während der Bauphase zu Beschädigungen führen.
Es verbleiben demnach die Lösungen, entweder eine Küstenstraße um das Casco Antiguo herumzulegen, oder draußen auf dem Meer eine lange Verbindungsbrücke zu bauen.
Innerhalb von 30 Tagen soll es diesbezüglich eine Rumpf-Volks-Befragung geben. Abstimmungsberechtigt sollen die Bewohner der betroffenen Wohnbereiche El Chorrillo, Santa Ana und San Felipe sein.
Nicht zu Unrecht wird moniert, daß diese Frage eigentlich alle Panamaer etwas angeht und nicht nur die dortigen Bewohner. Natürlich wäre das extrem aufwendig und kostenintensiv. Die geplante Befragung kostet nur etwa USD 100.000.
So ist nun das Kuriosum einer „Rumpf-Volks-Befragung“ entstanden. In San Felipe etwa sind nur 2.521 Personen stimmberechtigt.
„Nur ein Teil ist das Volk!“
„Mannschaft des Wandels“ erst beim Elfmeterschießen besiegt
Nicht die Fußball Weltmeisterschaft der Frauen stand dieses Wochenende im Blickfeld, sondern die Auseinandersetzung der Regierungsmannschaft „des Wandels“ gegen das Team der Journalisten.
Im Stadion „Luis Ernesto ´Cascarita` Tapia“ spielten der Präsident und Minister wie Regierungsdirektoren gegen eine Auswahl von Journalisten.
Nach 90 Minuten stand es 3 : 3, Das Elfmeterschießen konnten dann die Journalisten mit 5 : 4 für sich entscheiden.
Martinelli lud nun die Baugewerkschaft „Suntracs“ zu einem Spiel ein wie auch die oppositionelle PRD. Während ein Sprecher der Gewerkschaft sagte, man trete gern an, wenn man eine offizielle Einladung erhalte, erklärte der PRD-Abgeordnete Juan Carlos Arosemena, das wäre „in erster Linie Demagogie“; wahrscheinlich schaut die PRD doch lieber Frauen-Fußball-WM.
Übrigens: Heute vor 57 Jahren wurde Deutschland erstmals Fußball Weltmeister. Wer schoß im Berner Wankdorf Stadion das dritte Tor des Endspiels? – Nein, Martinelli war das nicht. Außer Kevin Kuranyi hatte noch kein Panamaer irgendeine Bedeutung im deutschen Fußball.