Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá
„Feindseliges“ Panamá
Die Drogen-Guerilleros beschweren sich. Die „Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia“ (FARC) – die kolumbianische Terrororganisation – beschuldigen Panamá, ungerechtfertigte Feindseligkeit ihren Kämpfern entgegenzubringen. Kürzlich wurden 3 Guerilleros von panamaischen Polizeikräften erschossen. als sie auf panamaischem Territorium grenznah im Darién auftauchten.
Martinelli erklärte, man werde auch weiter die 266 km lange Grenze zu Kolumbien schützen vor dem Überschreiten der Rebellen.
Unter der alten Regierung Torrijos wurde teilweise toleriert, wenn sich die Farc-Rebellen Nachstellungen der kolumbianischen Armee ins panamaische Darién entzogen. Die neue Regierung sieht das anders – und hat das Recht auf ihrer Seite.
Schwer verständlich, wenn der Generalsekretär der abgewählten Torrijos-Partei PRD nun deswegen die Regierung kritisiert. Mitchell Doens erklärt allen Ernstes, er „hätte Informationen“, daß Panamá zwischenzeitlich mit Kolumbien in Sachen der Rebellenbekämpfung zusammenarbeite.
Man bekommt im Nachhinein noch Gänsehaut, welche Ansichten bis zum vergangenen Sommer Panamá regiert hatten. Vielleicht hat Herr Doens auch ein Bild von Bin Ladin über seinem Bett hängen.
Abwassersystem in Colón
USD 12,8 Millionen zahlte die Regierung Torrijos über den ohnehin in die Schlagzeilen geratene „Fondo de Inversión Social“ (FIS) für ein neues Abwassersystem in Colón.
Ausgeführt wurden die Arbeiten von der Firma mit dem wohlklingenden Namen „Transcaribe Trading“. Das Projekt wurde von der Torrijos Administration als vertragsgerechte Leistung abgenommen am 20. August 2008.
Und dann brach das System zusammen.
Da harmoniert eigentlich nichts miteinander. Die Pumpen fallen im Dreimonatsrhythmus aus. Rohre sind falsch dimensioniert. Das Abwassersystem steht seit 17. November des vergangenen Jahres unter der Verwaltung der IDAAN. Deren Direktor beklagt, daß die Abwasserversorgung nicht einmal in der Trockenzeit funktioniere.
David Ochy von Transcaribe Trading zuckt nur die Achseln. Man wird nichts ersetzen, der Vertrag sei ausgelaufen. Man hätte alle Verpflichtungen erfüllt und genau nach den technischen Vorgaben der Verwaltung gearbeitet. Das System werde überlastet. Die Verwaltung hat ein größeres Rohrnetz mit dem System verbunden, als es verkrafte. Abwegig erscheint diese Erklärung jedenfalls nicht.
Das Abwasserprojekt sollte ursprünglich nur USD 8,7 Millionen kosten. Torrijos legte für alles sogar noch einmal USD 4 Millionen drauf. Das macht die Pfützen auf den Straßen auch nicht angenehmer in der Trockenzeit – von der Regenzeit sprechen wir besser nicht.
Google nach Panamá?
Die Entscheidung ist noch nicht definitiv gefallen, aber die Anzeichen verdichten sich.
Demnach wird der „Suchmaschinenbetreiber mit der großen Neugierde“ seine 7. Auslandsniederlassung auf dem amerikanischen Kontinent in Panamá eröffnen. Für die Region Mittelamerika und Karibik standen neben Panamá Costa Rica und Puerto Rico in der engeren Wahl.
Bisher existieren amerikanische Googlezentralen in Argentinien, Brasilien, Chile, Kolumbien, Mexiko und demnächst auch in Perú.