Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá
2012 kein PISA
Da hatten wir Panamá gerade noch gelobt, daß das Land sich an der internationalen Prüfung des Bildungssystem im Rahmen der PISA-Studien beteiligt hatte.
Nun kommt für das Jahr 2012 die Absage. Panamá wird sich im kommenden Jahr an der neuen PISA Studie nicht beteiligen.
Die OECD führt den Test alle drei Jahre aus. Demzufolge fand die letzte PISA-Studie im Jahr 2009 statt. In Panamá waren die Tests im Monat Juni ausgeführt worden. Beteiligt waren 5.700 Schüler, ausgewählt nach dem Zufallsprinzip. Wir berichteten über das Ergebnis, das erst seit Ende 2010 bekannt ist.
65 Länder hatten sich 2009 beteiligt. Im Fach „Lesen“ belegte Panamá den viertschlechtesten Platz (Perú, Aserbeidschan und Kirgisien waren schlechter). Ebenfalls Viertschlechtester war man in „Naturwissenschaften“. In Rechnen wurde man gar Vorletzter, da war nur noch Kirgisien schlechter.
Deutlich besser beim PISA-Test schnitten folgende Latinoländer ab: Chile, Uruguay, Mexiko, Trinidad & Tobago, Kolumbien, Brasilien und Argentinien. Perú war nocht schlechter. Die anderen Latino Länder traten erst gar nicht an und betreiben „Vogel Strauß Politik“ – vielleicht als Folge mangelhafter Bildung der Entscheidungsträger
Das Ergebnis kann man nur als nationale Schande begreifen. Das gibt auch Arturo Rivera Aguilar zu, seines Zeichens Direktor im Bildungsministerium und zuständig für die Verbesserung des Bildungssystems. Er lobte zunächst, daß man durch den Test die Schwächen des Bildungssystems im internationalen Umfeld analysieren konnte. Das würde jetzt aber reichen, man müsse nicht noch einmal im Jahr 2012 teilnehmen – schließlich wolle man nicht mit dem Bildungsweltmeister Hong Kong konkurrieren. Will man sich in „Sachen Bildung“ auf Dauer bei den Minderbemittelten einreihen?
Es wurde bekannt, daß Panamá einen eigenen landesinternen Test 2012 durchführen will. Dieses selbstgestrickte Ergebnis mit nachfolgender Jubelarie kann man jetzt schon knicken, das ist ein schwaches Bild.
Schulferien beendet
Seit gestern sind in Panamá die großen Ferien wieder beendet. Um die 800.000 Schüler treten wieder den Weg zur Schule an. Für diese Schüler stehen 39.700 Lehrer zur Verfügung. Jeder von denen soll in absehbarer Zeit ein Computer erhalten – hoffentlich mit Gebrauchsnanweisung.
Ab heute werden auch die USD-20,00 Guthabenbons ausgegeben, die Eltern erhalten können, um damit Schuluniformen und andere Utensilien zu erwerben.
Ob es sinnvoll ist, ausgerechnet am Beginn der Karnevalswoche mit der Schule zu beginnen, sei bezweifelt. Das Faschingstreiben beginnt am Donnerstag, faktisch ist bis Aschermittwoch, vom Karneval abgesehen, „tote Hose“ im Land, „rien ne va plus“.
So holt man die aus der PISA-Studie ersichtlichen Bildungsrückstände nicht auf.
Doppelbesteuerungsabkommen zwischen Panamá und Aruba?
Genau darauf wartet die ganze Welt.
Michelle Hooyboer-Winklaar, Wirtschaftsministerin aus Aruba und Panamás zweiter Wirtschaftsminister Frank De Lima haben Vorgespräche aufgenommen mit dem Ziel, zwischen den beiden Ländern ein Doppelbesteuerungsabkommen – DBA – abzuschließen.
Im August soll eine Delegation panamaischer Geschäftsleute nach Aruba fliegen unter Leitung des Vizeministers für Außenhandel. Wie es aussieht, werden das wohl Personen aus der Tourismusbranche sein. Da könnte ein Zusammenspiel zwischen Panamá und Aruba stattfinden.
„Rent a Touri“ als neues Geschäftsmodell – alles steuerlich optimiert?