01. / 02. August 2009

Martinelli, Arias und Uribe
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Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá


Gipfel von Tuxtla und "
Tapón de Darién"

Martinelli, Arias und Uribe

Staatschefs von Mittelamerika und der Dominikanischen Republik trafen sich vergangene Woche in Tuxtla / Costa Rica.

Panamás Präsident Martinelli brachte ein Straßenprojekt in die Diskussion ein, das Mittelamerika und Südamerika miteinander verbinden würde. Durch Kuna Yala hindurch im panamaischen Darién könnte die Verbindungsstraße führen. Kolumbien propagiert schon lange das Projekt als erstes Land Südamerikas, das davon profitieren würde. Nun erhält Kolumbien Unterstützung von Panamá als hauptsächlich davon betroffenes Land. Der "Tapón de Darién" soll verschwinden, die Straße soll nicht länger als Sackgasse enden. Konkrete Planungen zur Streckenführung existieren allerdings noch nicht.

Es ist nicht bekannt, ob der dominikanische Präsident Leonel gefordert hat, daß die Straße von Mittel- noch Südamerika auch über die Dominikanische Republik verlaufen solle. Befassen wir uns also nicht mit diesem Randaspekt.

Derzeit verbindet der “Corredor Pacífico” Puebla in Mexiko mit Panamá über eine Strecke von 3.244 km. Auf dieser Straße werden 95% des Warenhandels der Region abgewickelt. Allein die Modernisierung dieser Straße über die diversen Staaten hinweg wird mehr als eine Milliarde Dollar kosten.

Ferner machte sich Martinelli stark für den Elektroverbund zwischen Mittel- und Südamerika- also bis Kolumbien. Die Strompreise könnten günstiger werden, was auch den "Canasta Básica" billiger machen würde.

Die Verbindung von Mexiko bis Panamá wurde schon einmal beschlossen.

Konzessionsschuldner beginnen zu zahlen

Die Konzessionszahlungsschuldner von Amador haben begonnen, ihre Zahlungsrückstände gegenüber dem Staat abzutragen.

Grupo F. Internacional zahlte zunächst einmal USD 500.000,00, Brisas de Amador die identische Summe, Naos Harbour Island begann mit USD 188.000,00 und Fuerte Amador Resort y Marina begann mit USD 300.000,00. Die Regierung nahm nach der Fristsetzung demnach ein USD 1,488 Millionen.

Die Firmen Brisas, Naos und Fuerte Amador zahlten demnach 30% der Schulden als Initialsumme und werden den Rest innerhalb von 2 Jahren begleichen.

Bei der Grupo F sieht alles etwas anders aus, die Initialsumme entsprach nicht den 30%. Allerdings haben sich die Grundvoraussetzungen auch verändert nach der Rücknahme von Land durch den Staat. Hinsichtlich der letztendlich zu zahlenden Summe wird noch verhandelt.

Neuer Chef in Tocumen
Rafael Flores
Am 1. August wird Rafael Flores neuer Chef des internationalen Flughafens Tocumen werden. Er löst als Vertrauter der neuen Regierung Orcila Vega de Constable ab. Zwischen den beiden hat es bereits Absprachen hinsichtlich einer reibungslosen Amtsübernahme gegeben.

Es gibt noch viel zu verbessern.

Steuerdiskussion in der ZLC

"Zollfreizone" bedeutet, daß dort Waren zollfrei im- und exportiert werden können. So ist das demnach auch in der zweitgrößten Zollfreizone der Welt geregelt, im panamaischen Colón.

Die ZLC

"Zollfreizone" bedeutet nicht, daß dort arbeitende Unternehmen ihren Gewinn nicht versteuern müßten.

Derzeit wird eine Reform der Besteuerung in der ZLC diskutiert. Raul Moreira, vormaliger Finanzchef des zollfreien Marktplatzes von Colón, warnt vor negativen Folgen einer höheren Besteuerung.

Wirtschafts- und Finanzminister Alberto Vallarino hält dagegen, daß die Unternehmer der ZLC schlicht gar keine Steuern zahlen wollen, sie wollten auch keine Steuern erstatten, die Gespräche verliefen enttäuschend. Aber der Staat benötige nun einmal auch diese Einnahmen. Und was man tatsächlich verlange, stehe eigentlich in gar keinem Verhältnis zu den Gewinnen, die dort gemacht würden.

Die Unternehmer der ZLC sind angefressen, weil ihnen in dem gerade im Entstehen begriffenen Howard Konkurrenz entsteht. Um Investoren für dieses neue hochmoderne Projekt am Pazifik in Nähe zur Kanaleinfahrt zu gewinnen, sind viele Bedingungen günstiger als in Colón. Andererseits wird dort im Gegenzug auch in Milliardenhöhe investiert.

Alles muß ferner gesehen werden unter dem Aspekt, daß die Regierung Martinelli eine einheitlich niedrige Flat Tax anpeilt. Das im Land weit verbreitete Prinzip einzelner Steuerbefreiungen soll weitgehend abgeschafft werden zugunsten einer allgemein niedrigeren Besteuerung. Wer Sondervergünstigungen verliert, wird immer schreien.

Stromtarife

Die Senkung der Stromtarife bis zu 10% ab 1. August merken auf ihrer Rechnung natürlich nicht die Konsumenten, die monatlich nur bis zu 500kW verbrauchen. Die werden eh vom Staat subventioniert, da spart nur der Staat Subventionen ein.

Anders sieht das in den darüber liegenden Tarifstufen aus. Im Schnitt zahlen diese Konsumenten künftig 1,8 Cents weniger pro Kilowatt.

Folgen der Niederschläge

Erdrutsch auf Autopista
7 Stunden gab es in den Provinzen Panamá und Colón am Donnerstag früh heftige Niederschläge.

Die Folge waren 63 verletzte Personen wegen diverser Unfälle, 14 beschädigte Häuser und mal wieder Erdrutsche. Betroffen davon war insbesondere die Autopista Arraiján-La Chorrera, auf der 5 Stunden lang der Verkehr völlig zum Erliegen kam wegen eines Erdrutsches bei Vacamonte. Der in den Schlammassen eingeschlossene Autofahrer Roberto Hernández wähnte, sein letztes Stündlein hätte geschlagen, als der Schlamm ihn gegen 8:30 am Vormittag gefangen nahm.

In Veracruz standen 6 Häuser unter Wasser, in Pedregal und Arraiján fiel der Strom aus, in Colón war die Straße nach Portobelo und Santa Isabel durch Erdrutsch blockiert, auch dort kam es zu Stromausfällen.